Vom Zauber und der Kraft der Musik

Bereits am Donnerstag, 04.03. wurde in einer Gemeinschafts-Produktion unseres Oberstufenchors und des Jugend-Sinfonie-Orchesters der Bruno-Frey-Musikschule vor allem Musik aus Filmen gespielt. Am Sonntag, den 07.03. wurde die Jubiläumswoche mit einem Konzert mit Werken von Bach und Rutter in der Stadtpfarrkirche beendet.

Lang anhaltender rauschender Applaus war der Dank des Publikums für ein eindrucksvolles gemeinsames Chor- und Orchesterkonzert, das der Oberstufenchor des Pestalozzi-Gymnasiums und das Jugendsymphonieorchester Biberach gemeinsam zum 150-jährigen Jubiläum des Pestalozzi-Gymnasiums gestaltet haben.
Ein "bewegendes Erlebnis" und ein "wunderbarer Abend" sei dieses Konzert für ihn gewesen, sagte Wolfgang Horstmann, als Fachabteilungsleiter am PG für die Musik zuständig, in seinem Schlusswort. Wenn eine Schule allein ein Konzert einstudiere, so sei dies schon ein kleines Abenteuer; wenn aber zwei Schulen gemeinsam eine Veranstaltung vorbereiten, so sei dies ein großes Wagnis.

Deshalb könne man den beiden "Expeditionsleitern", Thomas Dilger (Bild rechts) vom Pestalozzi-Gymnasium und Günter Luderer von der Bruno-Frey-Musikschule, für ihre gemeinsame Mühe nur danken und zur großartigen Leistung gratulieren. Die musikalische Kooperation zwischen den beiden Schulen, die mit der Einführung der Ganztagesschule möglich geworden sei, habe mit diesem Konzert erste Früchte getragen und müsse unbedingt fortgesetzt und intensiviert werden, meinte Horstmann.
Der Oberstufenchor des Pestalozzi-Gymnasiums eröffnete das Konzert mit vier Stücken aus "Songs of Sanctary" von dem walisischen Komponisten und Bandleader Karl Jenkins. Unter der souverän-fordernden Leitung von Thomas Dilger zeigte der Chor seine exquisite jahrelange Schulung; nur mit diesem Können sind die breit und konzertant angelegten Chorarrangements, die von Pop über Symphonik und Requiem bis zu ethnischer Musik reichen, angemessen zu bewältigen.
Günter Luderer, der das Jugendsymphonieorchester Biberach temperamentvoll und sensibel zugleich dirigierte, hatte sich für vier musikalisch höchst unterschiedliche Stücke aus "Peer Gynt" von Edvard Grieg entschieden: "Der Brautraub", "Arabischer Tanz", "Peer Gynts Heimkehr" und "Solveigs Lied" boten in Rhythmik, Melodik und Instrumentalisierung starke Kontraste, die von den jugendlichen Musikern glänzend gemeistert wurden.
Glanzvoller Höhepunkt des Abends war aber zweifellos die Filmmusik zu "Les Choristes" von Bruno Coulais und Christophe Barratier. Thomas Dilger skizzierte dankenswerterweise den Inhalt des Filmes vorab in groben Zügen. Der arbeitslose Musiker Clément Mathieu tritt eine Stelle als Erzieher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen an und ist entsetzt über die Gleichgültigkeit und Härte, die den jungen Menschen entgegengebracht wird.
Er darf einen Chor gründen, für den er die Musik nachts selber schreibt und es gelingt ihm, "Die Kinder des Monsieur Mathieu", so der deutsche Titel, auch durch seine Menschlichkeit zu verändern und ihnen ein Stück unbeschwerter Kindheit zurückzugeben. Chor und Orchester im Zusammenspiel zeichneten die dramatischen äußeren Ereignisse und die nicht minder spannenden seelischen Vorgänge musikalisch einfühlsam nach.

Vor allem die innigen, wunderschön rein gesungenen und gespielten Passagen ergriffen das Publikum; als Solistinnen wurden Friederike Maria Föll, Eva Zalenga (Sopran), Hanna Hagel (Alt) und Anna Kienast (Klavier) vom Publikum gefeiert.
"Im Mittelpunkt jeder Pädagogik steht immer der Mensch." Das sei eine der Grundüberzeugungen Pestalozzis gewesen und nach diesem Motto habe auch "Monsieur Mathieu" im Film gehandelt, meinte Wolfgang Horstmann und wandte sich dann in einer sehr persönlichen Bemerkung an die ebenfalls anwesende ehemalige Schulleiterin Elfriede Neidlein: "Sie haben uns in Wort und Tat immer wieder daran erinnert und dieser Geist ist auch heute noch wirksam!"

Vom Zauber und der Kraft der Musik Konzert krönt Jubiläumswoche
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