Appel:"Hier stimmt die Schul-Atmosphäre"
Lob für das Ganztageskonzept der städtischen Gymnasien hat Stefan Appel bei seinem Vertrag in Biberach verteilt. Der langjährige Vorsitzende des Ganztagesschulverbands Deutschland sprach im Rahmen des PG-Jubiläums in der Aula über das Thema "Ganztagesschule - Grundlagen und Gestaltungsvariationen".
Elternbeiratsvorsitzende Bärbel Tobelander begrüßte den Referenten, der selbst in Kassel seit rund 20 Jahren Schulleiter einer Ganztagesschule ist. Der Vortrag mit Stefan Appel war das Geburtstagsgeschenk des Elternbeirats zum Schuljubiläum.
"Was ist eine Ganztagesschule?" fragte Referent Stefan Appel zu Beginn unschuldig. Antwort: "Wir wissen es nicht; es gibt keine offizielle Definition! Und es gibt in Deutschland in dieser Hinsicht wohl keine zwei Schulen, die das gleiche machen." Für die in den Medien gebrauchte Definition hatte der Referent nur Spott übrig:
"Wenn eine Schule drei Tage lang zu je sieben Stunden à 60 Minuten etwas macht, dann wird von einer Ganztagesschule gesprochen. Und plötzlich gibt es überall Ganztagesschulen".
"Wenn eine Schule drei Tage lang zu je sieben Stunden à 60 Minuten etwas macht, dann wird von einer Ganztagesschule gesprochen. Und plötzlich gibt es überall Ganztagesschulen".
Und dann ernsthaft und nachdrücklich: Ob "gebundene Ganztagesschule" mit Präsenzpflicht für die Schüler am Vor- und am Nachmittag oder "offene Ganztagesschule" mit nur vormittags verbindlichem Unterricht oder eine Mischform - "was wir brauchen, ist eine neue Schulkultur. Schule muss sich wandeln zu einer Lebensschule mit völlig veränderten Angeboten!"
Früher habe man etwas verständnislos auf andere Länder geschaut. "Aber in Wirklichkeit sind wir, wo die Ganztagesschule noch relativ selten ist, die Exoten", gab der Referent zu bedenken.
Appel zeigte die Defizite der konventionellen Halbtagesschule und ihre Ursachen auf, stellte aber gleichzeitig klar: "Das G8 hat damit unmittelbar gar nichts zu tun!" Wichtig sei die Atmosphäre.
Appel zeigte die Defizite der konventionellen Halbtagesschule und ihre Ursachen auf, stellte aber gleichzeitig klar: "Das G8 hat damit unmittelbar gar nichts zu tun!" Wichtig sei die Atmosphäre.
"Wer Ganztagsschulen einrichtet, sollte sich bewusst sein, dass Kinder und Jugendliche einen erheblichen Teil ihrer Jugend dort verbringen. Somit spielen Farben, Formen, Materialien, Ästhetik, Sicherheit und Funktionalität eine große Rolle." Mit entscheidend seien unter anderem die Schülerbedürfnisse Erholung, Ablenkung, Lernen, Selbstfindung, Geselligkeit, Engagement, gemeinsame Lernerfahrung, kreative Erlebnisentfaltung und kulturelle Aktivitäten.
"Sie haben fast alles richtig gemacht, als Sie Ihre pädagogische Neukonzeption erarbeitet haben", meinte der Referent zum PG. Zweifel meldete er nur an dem Doppelstundenprinzip an: "Damit schaffen Sie das Pensum kaum!" Entscheidend für die Jugendlichen sei aber die Schulatmosphäre - "und die stimmt, das habe ich schnell gemerkt."
"Sie haben fast alles richtig gemacht, als Sie Ihre pädagogische Neukonzeption erarbeitet haben", meinte der Referent zum PG. Zweifel meldete er nur an dem Doppelstundenprinzip an: "Damit schaffen Sie das Pensum kaum!" Entscheidend für die Jugendlichen sei aber die Schulatmosphäre - "und die stimmt, das habe ich schnell gemerkt."
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