Der frühere Neonazi Philip Schlaffer berichtet über sein Leben

Der Aussteiger aus der Neonazi-Szene Philip Schlaffer hat vor den Klassen 9, 10 und 11 aus seinem Leben berichtet und damit nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Philip Schlaffer ist in den 1990er-Jahren ein führender Neonazi im norddeutschen Raum, führt eine Kameradschaft, produziert und vertreibt Rechtsrock. Später gründet er den Rockerclub „Schwarze Schar Wismar“, verdient sein Geld mit Prostitution und Drogenhandel. Nach 25 Hausdurchsuchungen, unzähligen Verhandlungen und mehreren Verurteilungen zu Bewährungs- und Haftstrafen geht es irgendwann nicht mehr weiter. Der Druck, sein Leben als Schwerverbrecher zu führen, setzt ihm zunehmend zu. Er leidet unter Migräne, Schlafstörungen und Depressionen. Als sein Rockerclub verboten wird, schafft er den Ausstieg aus der Szene und beginnt nach zwanzig Jahren ein neues Leben und durchbricht den Kreislauf von Hass, Macht und Gewalt.

Nach dem Vortrag erwartete Philip Schlaffer lautstarker Applaus. Viele der Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-11 waren sichtlich beeindruckt von der Lebensgeschichte und der schonungslosen Art und Weise, wie Philip Schlaffer mit seinem „früheren Leben“ ins Gericht ging. So sei er der Überzeugung, dass es in diesen 20 Jahren keinen Menschen gegeben habe, der froh gewesen sei, ihn getroffen zu haben. Er habe andere Leben nur trauriger und ärmer gemacht. Eine Erkenntnis die er aus seinem Leben gezogen habe und die er den Schülerinnen und Schülern weitergibt: Umgebt euch mit Menschen, bei denen ihr so sein könnt wie ihr wirklich seid, bei denen Gefühle wie Liebe, Trauer oder Angst nicht als ein Zeichen von Schwäche ausgelegt werden.


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