Germanys Next Top Model am PG

Das ehemalige Model Kera Rachel Cook und ihr Manager Robert Deiß haben - organisiert von der Schulsozialarbeit - am PG einen Vortrag zu unrealistischen Schönheitsidealen, Essstörungen und riskanten Fitnesstrends gehalten.

Kera Rachel Cook, ehemalige Teilnehmerin bei „Germany’s Next Topmodel“, sprach in ihrem Vortrag zu den Mädchen zunächst nicht über die Model-Industrie oder über Heidi Klum, sondern über ihren ganz persönlichen Lebensweg. Über ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung und Einsamkeit in der Schule, über den Wunsch, beliebt und bekannt zu werden, und über die ersten Komplimente nach ein paar Wochen Training im Fitnessstudio und die wachsende Sucht danach. Sie berichtete auch, was sie bei einem ihrer Fressanfälle alles zu sich nahm: Pizza, Chips, Kuchen, Muffins, Joghurt, Cola… Nur, um all das dann nicht zu erbrechen, sondern stundenlang „abzutrainieren“.

Robert Deiß berichtet den Jungs schonungslos und offen von seinem Leben: Er wurde gemobbt, mobbte selbst, trainierte schließlich täglich, stand nachts auf um eine Ration Eiweiß zu sich zu nehmen und konnte erst aufhören, als sich ein Freund beim Training verletzte. Auch der Einsatz von Dopingmethoden wurde thematisiert und die Klischees, die über Männer immer noch im Umlauf sind: Sie seien „hart“, das „starke Geschlecht“ und zeigten niemals Gefühle.

Diese Rollenbilder waren auch Gegenstand der Nachbereitung in den Klassenstufen 7 und 9. Die Schulsozialarbeiter Jan Vester und Franziska Bauer sprachen mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Präventionsprojekts beispielsweise über Botschaften in der Werbung und die Geschlechtertrennung schon im Kleinkindalter. Der klassische Dualismus aus Rosa-Blau, Prinzessin-Feuerwehrmann und Kochen-Heimwerken fängt heutzutage schließlich schon direkt nach der Geburt an. Wer sich in Kaufhäusern umschaut, sieht, dass Spielzeug und Kleidung mehr denn je nach Geschlechtern getrennt sind, und dass diese Strategie der Wirtschaft auch auf Lebensmittel übergreift. Dahinter steckt ein einfaches Kalkül: Gäbe es mit der Zielgruppe ‚Kinder‘ nur eine einzige Konsumentengruppe für Produkte, so gibt es mit ‚Mädchen‘ und ‚Jungs‘ ganz einfach zwei – und somit einen größeren Absatzmarkt. Die Kompetenz, all das kritisch zu hinterfragen und selbstbewusst mit dem eigenen Körper umzugehen, wurde bei den Schülern durch das Projekt am PG gefördert.


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