Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums besuchen Austauschschule im türkischen Denizli
Und um es gleich vorwegzunehmen: Sie werden enthusiastisch für die deutsch-türkischen Beziehungen einstehen. Die Austauschschule des PG, das Gymnasium „Ibrahim Cinkaya Sosyal Bilmler Lisesi“ beeindruckt durch seine Großzügigkeit des Campus, des Internats und des Schulgebäudes selbst. Die Biberacher staunen über die Smartboards in allen Klassenzimmern, die für den Unterricht auf Englisch genutzt werden; das Profil der türkischen Schule konzentriert sich auf Sprachen. Es wird ununterbrochen auf Englisch gefragt, gesprochen, gelacht und gesungen. Mit Freude verfolgen deutsche Gäste und türkische Schüler eine Gruppe der Sonderschule, die Janitscharenweisen trommeln.
„Viel Steine gab’s“ auf Ausflügen: 2500 Jahre alte Ausgrabungen in Laodikea, Hierapolis und Aphrodisias geben einen Eindruck der hoch entwickelten griechisch-römischen Kultur. Mit den großartigen Travertinterrassen von Pamukkale ist gar ein UNESCO-Weltkulturerbe Ziel eines Ausflugs. Im Museum n Antalya warten dann die griechischen Götter, die einem Hochglanzprospekt zu entspringen scheinen: Zeus, Herakles, Apollo oder Aphrodite.
So nebenbei lernen die PG-Schüler fremde Kultur und Sitten kennen: Wie selbstverständlich werde die Schuhe gegen Pantoffeln eingetauscht. Mit Kölnisch Wasser reiben sie sich die Hände ein. Die türkischen Gastgeber gehen in erfrischender Selbstironie auf die Rolle des Sports in der Türkei ein („Die junge Generation treibt Sport!“) oder auf die Mithilfe des Mannes im Haushalt („Vor sieben Jahren habe ich versucht einen Salat zu machen“). Anders als erwartet werden auch Religion und Politik thematisiert. Auch Bundespräsident Gauck, der zur selben Zeit in der Türkei weilt, spricht Konflikte offen an: Das sei „normal unter Freunden“. Alle Begegnungen waren geprägt von gegenseitiger Achtung, Interesse und Humor. Zahllose persönliche Freundschaften entstanden.
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