Studienfahrt der Klasse 10 zum KZ Dachau
Danach ging es ins Kino, in dem wir einen Film zur Entstehung und Entwicklung des KZs Dachau sahen.
Anschließend ging man klassenweise mit seinen Begleitlehrern durch das KZ-Gelände, wo man unter anderem das Krematorium und die Baracken sah.
Worin lag die Bedeutung des KZ in Dachau?
* Das erste KZ in Deutschland (1.Pressenotiz vom 20.03.1933)
* Die SS übernahm das Lager am 11.April 1933
* Dachau war das "Musterlager" für spätere KZ (Ausbildung von Bewachern, Lagerordnung, Organisation)
* Dachau diente zunächst zur "Schutzkraft" und "Umerziehung" von Verbrechern, stellte später (ab Kriegsbeginn) billige Arbeitskräfte für die Rüstungsindustrie, Versuchspersonen für medizinische Versuche, Todeskommandos bei der Suche nach Blindgängern und zur Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen auf München
* Zweck war zunächst die Einschüchterung der Bevölkerung, später die Vernichtung von Gegnern des politischen Systems und von Kriegsgegnern.
* Dachau wurde am 29.April 1945 von amerikanischen Truppen befreit
* Dachau hatte 30 Außenlager mit ca. 37000 Häftlingen
* 11 Stunden Arbeit pro Tag
* Privatfirmen liehen billige Arbeitskräfte (Bereicherung der SS)
* Häftlinge bildeten eine Lagerselbstverwaltung
* Hitlers nationalsozialistische Ideologie wurde in blutige Praxis umgesetzt.
Die Gefangenen
politische Gegner wie Sozialdemokraten, Kommunisten, Monarchisten
aus rassischen Gründen verfolgte wie Juden und Zigeuner
katholische und evangelische Geistliche, später auch Bibelforscher (Zeugen Jehovas)
Kriminelle, Homosexuelle
Kriegsgefangene, deutsche und ausländische Widerstandskämpfer (aus insgesamt 30 Nationen)
Insgesamt waren von 1933-1945 ca. 200.000 Häftlinge in Dachau, davon sind 31.951 Sterbfälle beurkundet (Tote bei Massenerschießungen, Evakuierungsmärsche, von "Sonderbehandlungen", und "Kommisar-Erlaß" sind nicht registriert worden)
Welche Strafen wurden verhängt?
Strafen wurden oft wegen geringsten "Vergehen" verhängt, z.B. wegen nicht Ordnungsgemäßen Bettenbaus. Prügelstrafen, Baum bzw. Pfahlhängen, Strafstehen, Essensentzug, Arrest, Todesstrafe.
Welche medizinischen Versuche wurden durchgeführt?
Die Versuche, bei den viele Häftlinge starben, wurden nach Angaben der SS durchgeführt, um Rettungsmaßnahmen für Not geratene deutsche Soldaten zu entwickeln.
Malariainjektionen (Erprobung von Medikamente)
Unterdruckversuche (Flugzeugabsturz, Fallschirmsprung aus großer Höhe)
Ertränken (Bildung von Luftembolien)
Unterkühlungsversuche (Erprobung von Maßnahmen gegen Erfrierung)
Was geschah nach 1945?
Das Lager diente nach der Befreiung zunächst zur Aufnahme von Flüchtlingen. Ab Mitte der 50er Jahre wird es mit Hilfe einer internationalen Organisation von ehemaligen Häftlingen in eine Gedenkstätte umgewandelt und 1965 eingeweiht. Weitere Gedenkstätten der katholischen und evangelischen Kirchen und der israelitischen Kultusgemeinde kommen dazu. Dem Gedanken der Versöhnung dient besonders der Karmel vom "Heilligen Blut" (Frauenkloster)
>>weitere Infos zum KZ in Dachau hier<<
Das Jourhaus war der einzige Zugang zum Konzentrationslager. "Arbeit macht Frei" stand in der Mitte des Tores. Rechts und Links lagen die Wachstuben der SS, darüber die Diensträume der Lagerverwaltung
Im Hof der Bunkeranlage wurden Exkursionen durchgeführt. Des weiteren diente er als Straf- und Folterstätte.
Die Anlage des Krematoriums war vom Häftlingslager strikt getrennt. Vor dem Jourhaus zweigte der Weg innerhalb des SS-Lagers zum Krematoriumsbereich ab. Nur die Häftlinge des Arbeitskommandos Krematorium durften das Gelände betreten. Erhalten ist heute noch das erste Krematorium aus dem Jahr 1940 und die sogenannte Baracke X, die im Jahr 1942/43 erbaut wurde. Die in der Baracke X installierte Gaskammer wurde für den geplanten Zweck der Massenvernichtung nicht in Betrieb genommen.
Die ab dem Jahr 1950 zu verschiedenen Zeiten errichteten einzelnen Denkmale im Krematoriumsbereich erinnern an die Ermordeten. (Quelle: Homepage KZ Dachau)
In der zentralen Achse des Lagers befand sich die Lagerstraße, an der links und rechts die Baracken errichtet waren.
Auf dem Appellplatz wurden die Häftlinge morgens und abends abgezählt und zur Arbeit eingeteilt. Zur Abschreckung wurden hier Strafmaßnahmen öffentlich verkündet und vollzogen.