Jede liebt jeden - und anders herum
In der Komödie geht es um die Liebe, und sie ist das Abbild menschlicher Gefühlsirrungen und -Wirrungen in herrlichster Bühnensprache und mit alles versöhnendem Happy End.
Im "Sommernachtstraum" werden unterschiedliche Lebenswelten meisterhaft zu einem lebendigen Ganzen verwoben, dessen innere Harmonie sich nicht nur in den kunstvoll ineinander verschlungenen Handlungsfäden, sondern auch in der einzigartigen, leichtfließenden Sprachmelodie offenbart.
Ulla Reeder und Hubert Stöferle haben mit ihrem spielbegeisterten Ensemble eine schwungvolle Inszenierung auf die Bühne gestellt, die das Publikum zwei Stunden lang fesselte und keine Sekunde Langeweile aufkommen ließ. Alle Spieler machten ihre Sache sehr gut, spielten mit Temperament und Engagement und sprachen ausgezeichnet verständlich ihre Texte.
Stellvertretend für alle anderen seien hier die Liebespaare Hermia (Alina Bader - Bild links - mit viel Jungmädchencharme), Helena (Marie Chavillie - Bild oben rechts - mit differenzierter Textgestaltung), Lysander (Niklas Gabler - Bild links - mit jungenhaft sympatischer Emotionalität) und Demetrius (Jan Bassarab - Bild oben rechts - mit nachdrücklich ernsthaften Tönen) genannt.
Ebenso wie Oberen (ein naturburschenhafter Martin Hack), Titania (Ayline Herre mit souveräner Weiblichkeit und charmantem Feenköniginnen-Schwäbisch) sowie die gedoppelten Pucks (Leonie Kirchhoff und Viola Winghart als sprungfreudige Waldschrate) und Zettel (Lennart Ries) als übereifriger Darsteller des Spiels im Spiel.
Die zumeist gespielten "klassischen" Übersetzungen sind von Christoph Martin Wieland und von August Wilhelm Schlegel. Richtigerweise wählten die Regisseure die moderne Übertragung von Frank Günther aus Rot an der Rot (Wieland-Übersetzer-Preis 2001) mit moderner Sprache aus, in der schon mal jemand "defloriert" wird und in der es "Blumenkohlohren" gibt.
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