Flott und mit Witz spielt die Theater-AG

Ironie und Satire dominieren in Dürrenmatts Stück "Ein Engel kommt nach Babylon", das diesmal auf dem Programm unserer Theater-AG steht. Da erbarmt sich der Himmel schon einmal, den Menschen seine Gnade zu schicken, und das noch in Gestalt einer wunderschönen jungen Frau, und die wissen damit nichts anzufangen!


Den "wahrhaft sozialen Staat" will Nebukadnezar (links auf seinem Thron) errichten und hat deswegen alle seine Bettler als Steuereintreiber in den Staatsdienst gezwungen. Alle bis auf Akki, der sich seine Freiheit bewahrt und mit Gerissenheit verteidigt.

 

Um ihn umzustimmen, schlüpft der König selbst in die Rolle eines Bettlers und will Akki austricksen.
Eben da aber bringt ein Engel (rechts) die Gnade Gottes in Gestalt der schönen und sanften Kurrubi (unten im weißen Kleid) auf die Erde und soll sie dem Ärmsten der Armen schenken, zweifellos Akki (unten mit Hut). Nun stehen jedoch überraschend zwei Bettler da, die um den Rang streiten, der Geringste zu sein, und damit ist der Keim des Konfliktes gesetzt.
Denn dem Mächtigen bleibt die Gnade verwehrt, und die anderen Menschen können mit ihr nicht umgehen. Am ehesten noch Akki, der schließlich mit Kurrubi in eine gefahrvolle Freiheit flieht. Nebukadnezar dagegen wütet gegen den Himmel und beschließt, aus Rache einen Turm bis mitten in ihn hinein zu bauen.


Flott und mit Witz wird das Stück gespielt, dazu in pfiffigen Kostümen und vor einem stimmigen Bühnenbild. Ob Akkis Gerissenheit oder Nebukadnezars Herrscherdrang, ob die Sanftheit Kurrubis oder die Naivität des Engels, der wider alle Realität von der Harmonie der Welt überzeugt bleibt, das kommt genauso überzeugend herüber wie die vielen anderen Rollen dieses Stücks. Spielfreude überall.
Warum sie sich diese Riesenarbeit antun? - Aus Spaß, war die Antwort.


Und den entstehen zu lassen, schaffen Ulla Reeder und Hubert Stöferle (rechts) mit Pep und Laune seit Jahren immer wieder. Die ungeheure Arbeit, die vor so einer Aufführung zu bewältigen ist, spürt keiner der Zuschauer, und genau das ist ein Zeichen für ihre Qualität.

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