"Das war besser als der landesweite Informationstag an den Universitäten"
... lautete das Fazit von Lucia Bernhard aus der Jahrgangsstufe 13, die sich für ein Studium in Maschinenbau interessiert. Naturwissenschaften in allen Spielarten waren der eindeutige Renner bei Angebot und Nachfrage - die deutsche Wirtschaft kann und wird sich freuen. Aber auch über das Studium der Betriebswirtschaft, der Wirtschaftsmathematik und der Theologie, oder Studiengänge der Hochschule Biberach sowie verschiedene Lehramtsstudiengänge konnten sich die Oberstufenschüler des Pestalozzi-Gymnasiums kundig machen.
Valerie Nock, die im 8. Semester Pharmazie in Tübingen studiert, hat sich perfekt auf die 17 Teilnehmer vorbereitet, denen sie in drei Gruppen jeweils 30 Minuten zur Verfügung steht. Neben Infomaterial zum Studiengang gibt es aber vor allem persönliche Auskünfte und Einschätzungen. "Wie sieht Dein Tagesablauf aus?", möchte Theresa Bailer (J 12) wissen. "Morgens eine 4stündge Vorlesung, mittags ins Labor, um möglichst viel gleich in die Praxis umzusetzen, abends dazu ein Protokoll erstellen. Eigentlich wollte ich neben dem Studium noch Spanisch lernen. War nicht drin bei 39 Wochenstunden", sagt Valerie Nock, der man aber trotzdem die Freude am Studium anmerkt. "Was ist anstrengender im Studium - Pharmazie oder Medizin?" "Ist man ‚weg vom Fenster', wenn man als Pharmazeutin eine Kinderpause macht?" Schwierige Fragen für eine Studentin, aber die Antworten (" Pharmazie, weil es auf 8 Semester begrenzt ist." "Wenn man in der Forschung tätig ist, wird es vielleicht schwer, aber es gibt andere Berufsfelder, in denen das kein Problem ist.") zeigen, dass Valerie sich Gedanken gemacht hat.
Über das Jurastudium informieren gleich drei Ehemalige: Julia Romer (im 5. Semester in Konstanz), Andreas Lenk (im 7. Semester in Augsburg) und Annette Mohs (Rechtsreferendarin in Ulm) Es geht um die richtigen Voraussetzungen (viel Lesen, hohe Arbeitsbelastung), schwierige Prüfungen ("Auf eine Klausur lerne ich so viel wie für dass ganze Abi", sagt Andreas Lenk) und interessante Fälle, denn "Jura ist nicht trocken", wie Annette Mohs mit Praxiserfahrung berichten kann.
"Es gibt Professoren, die in der ersten Vorlesung sagen:' Schauen Sie sich Ihren und Nachbarn gut an. Der rechts von Ihnen wird dass Studium bald abbrechen, der links von Ihnen wird es nicht schaffen", erzählt Andreas Lenk mit dem Hinweis, dass man sich von solchen Aussagen nicht abschrecken lassen solle.
Martina Krug berichtet, wie sie auf die Idee kam, Sonderpädagogik in Ludwigsburg zu studieren. Nach dem Abitur verbrachte sie ein "Soziales Jahr" in Ingerkingen, was sie in ihrem Berufswunsch bestärkte. "Sammelt Erfahrungen vor dem Studium, lasst Euch Praktika bescheinigen, das ist enorm wichtig bei der Zulassung zum Studium", lautet ihr Rat. Ihre Zuhörer haben ähnliche Pläne, für Patrick Lemli (11c) steht fest, dass er einen sozialen Beruf, möglichst mit Kindern, ergreifen will. Im Studium selbst sei Eigeninitiative gefragt, betont Martina Krug. "Da trägt Euch niemand etwas hinterher und für Kopien müsst Ihr selber sorgen." Solche Aussagen lassen die Schüler aufhorchen, und auf die immer wieder zu hörende Bemerkung der Studenten, "Glaubt Euren Lehrern, wenn sie Euch jetzt sagen, dass die Umstellung auf die Uni wirklich enorm ist", wird interessiert aufgenommen.
Dass dieser Info-Nachmittag bei allen Beteiligten so gut ankommt, freut die Organisatorinnen ganz besonders. "Es ist ein wirklich idealer Ausdruck der Verbundenheit, die viele Ehemalige noch mit dem Pestalozzi-Gymnasium spüren", sagen Sigrid Zipprich und Karin Ilg übereinstimmend, nachdem sie beim gemütlichen Ausklang mit Kaffee und Kuchen die Rückmeldungen entgegengenommen haben. Und wenn Andreas Lenk zum Abschluss seiner Inforunde zu den Oberstufenschülern sagt: "Kommt doch mal in Augsburg vorbei; e-mail genügt, es ist nur eine gute Stunde von Bahnhof zu Bahnhof. Ich zeige Euch gerne alles, was Euch interessiert." , ist das der Beleg dafür. Es würde sich bestimmt lohnen, ihn beim Wort zu nehmen.