Theater-AG spielt Frank Wedekinds Frühlingserwachen

Mit Ernsthaftigkeit und Natürlichkeit hat es die Theater-AG des Pestalozzi-Gymnasiums geschafft, auszudrücken, was die Tragödie "Frühlings Erwachen" von FrankWedekind auch zum Ausdruck bringen soll: Humor und Lebensfreude.


In "Frühlings Erwachen" stehen die drei Jugendlichen Wendla, Melchior und Moritz im Mittelpunkt.
Ihre Schicksale sind eng miteinander verknüpft. Wendla bedrängt ihre Mutter, sie darüber aufzuklären, wie man Kinder kriegen kann. Sie erhält die Antwort, dass man nur dann Kinder kriegen könne, wenn man einen Mann liebt.

Wendla, unwissend und naiv, wird von Melchior verführt. Als sie von ihm schwanger wird, zwingt die Mutter sie zur Abtreibung, bei der sie stirbt.
Melchior, liberal und tolerant aufgewachsen, schreibt für Moritz eine auf rührerische Schrift. Als sie gefunden wird, fliegt Moritz von der Schule.

Seinen strengen Vater darüber zu informieren, traut er sich nicht, statt dessen flüchtet er sich in Melancholie, die schließlich im Selbstmord endet.
Während Moritz und Wendla keine Chance bekommen, sich für das Leben zu entscheiden, wird Melchior von einem "vermummten Mann" zum Leben verführt.
Angesichts der Vielschichtigkeit der drei Hauptrollen ist es für ein Schülertheater sehr schwierig, sie glaubhaft darzustellen. Das ist den drei Schülern Sarah Hack, Felix Bamann und Jonathan Epp sehr gut gelungen.
Sarah Hack als Wendla verkörperte die für den Charakter erforderliche Mischung aus Unschuld und beginnender Selbstbestimmung vortrefflich.
Auch Felix Bamann überzeugt als introvertierter und melancholischer Moritz.
Jonathan Epp hat am Schluss des Stückes einen starken Auftritt, als er zwischen Leben und Tod schwankt.
Sehr gut inszeniert wurde das Stück von Ulla Reeder und Hubert Stöferle, denn die Schlüsselstellen wurden nicht ausgespielt, sondern nur angedeutet. Die so beim Zuschauer angeheizte Fantasie lässt die einzelnen Szenen intensiver erscheinen.
Rudolf Merkel ist ein in sehr kurzer Zeit entstandenes, ausgeklügeltes Bühnenbild gelungen, das jederzeit einen schnellen Umbau möglich machte. Die passende musikalische Umrahmung bildete "The Wall" von Pink Floyd.

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Fotos: Karl-Heinz Kuhn


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