Flowerpower im PG-Frühjahrskonzert

Angelehnt an das städtische Kulturleitthema „1968 – 2018“ haben die Musik-Arbeitsgemeinschaften des PG beim diesjährigen Frühjahrskonzert bestens unterhalten. In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Aula erlebten die Zuhörer ein stimmungsvolles und auch sehr emotionales Konzert.

Das Orchesterle der Unterstufe unter Leitung von Gunda Herzog eröffnete den bunten Abend mit „Memory“ aus dem Musical „Cats“. Erinnerungen wurden wachgerufen, auch mit dem Song „As time goes by“ aus dem Film „Casablanca“. Bilder aus dem Kunstunterricht von Dorine Studer unterstützten sehr schön drei Passagen aus Rimsky-Korsakovs „Scheherzade“.

Mit „Ein Freund, ein guter Freund“ leitete das Orchesterle über zur PG-JazzCombo. Diese, seit vielen Jahren geleitet von Martin Remke, zog die Zuhörer sofort in ihren Bann. Fünf Jazzstandards vermittelten unverfälschte Spielfreude der siebenköpfigen Band. Das langjährige Bandmitglied Julia Bette wurde kurz vor dem Abitur von Martin Remke launig verabschiedet.

Nach der Pause eroberten die Sänger des Unterstufen-, Schul- und Kammerchors des PG die Bühne. Eingerahmt und moderiert wurde dieser Teil des Konzerts von szenischen Elementen der AG „Musik und Szene“ von Veronika Kirsch. Einfühlsam vermittelte sie ihren „Schülern“ die Bedeutung der 1960er Jahre. Der „Urwaldsong“ von Peter Schindler und der „Schulsong“ aus dem Kindermusical „Möppi & Co.“ gab dem Unterstufenchor unter dessen Leiter Thomas Dilger die Gelegenheit, ihre Kreativität voll auszuleben. Allein die bunte Kostümierung war eine Augenweide.

Das traf auch auf den Schulchor mit seiner Dirigentin Christine Wetzel zu. Mit einem Medley aus dem 1969 uraufgeführten Musical „Hair“ traf es haargenau den Geschmack der Zeit und des Publikums. Flowerpower in Reinkultur atmete auch der Song „California Dreaming“; übergroße Haschzigaretten waren dazu das passende Equipment. Einen umjubelten Auftritt bot bei „Pata pata“ Jonathan Harsch, bevor Queens „Bohemian Rhapsody“ die sängerische Qualität der PG-Chöre aufleuchten ließ.

Einen Kontrapunkt – aber eben auch aus dem Jahr 1968 – lieferte der PG-Kammerchor mit einem avantgardistischen Stück namens „Süßer Tod“ von Klaus Stahmer. Der Überzeugung „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay schlossen sich dann wieder alle Sängerinnen und Sänger an. Ein ebenso versöhnliches, aber eben auch pazifistisches Bekenntnis „Give peace a chance“ von John Lennon beendete das Programm.

Der inoffizielle Teil des Konzerts war dann an Emotionalität kaum zu toppen. Die Abiturientinnen des Kammerchors verabschiedeten sich von ihrem Leiter Thomas Dilger. Dilger seinerseits geht Ende des Schuljahres in den Un-Ruhestand. Standing ovations waren der nicht in Worte zu fassende Dank des Publikums für 18 Jahre musikalischer Arbeit am PG. „Dirigenten erreichen statistisch betrachtet das höchste Lebensalter aller Berufe“, war das Versprechen Dilgers, mit dem er auf viele weitere Biberacher Konzerte hoffen ließ.


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