Theater-AG spielt Horvath

"Himmelwärts" heißt die neue Produktion der Großen Theater-AG des PG, die am Dienstag umjubelte Premiere feierte. Die Schüler der Mittel-und Oberstufe haben ihrer Spielfreude freien Lauf gelassen und damit nachhaltig Eindruck hinterlassen.

Das selten gespielte Stück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horvath aus dem Jahr 1938 war von den Regisseuren (Veronika Kirsch und Stefan Birkenmaier) klug gewählt, passt es doch kongenial in die heutige Zeit, wo in Sendungen wie z.B. "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" alles getan wird, um die berühmten "15 Minuten Ruhm" zu bekommen. Dieses Ziel hegt auch die Protagonistin Luise Steinthaler (sehr wandlungsreich: Magdalena Ruppel). Sie setzt im wörtlichen Sinn Himmel und Hölle in Bewegung, um den Intendanten (mit großer Bühnenpräsenz: Luca Wetterau) zu beeindrucken und eine Rolle als Sopranistin am Theater zu ergattern. Ihre stolzen Eltern (Nadine Jaeger und Karsten Freitag) verfolgen vom Himmel aus die Karriere ihrer Tochter.

Mutter Steinthaler informiert sich bei Petrus über die Karriere ihrer Tochter
Petrus blickt auf die irdischen Angelegenheiten
Vater Steinthaler wird schließlich doch noch der Zutritt zum Himmel gewährt

Die Unterwelt in Gestalt des Chefteufels (herrlich diabolisch: Nicole Enes) und ihrer Stellvertreter (nicht minder satanisch: Leonie Zell und Alyssa Neuner) mischt kräftig mit. Ihre himmlische Entsprechung und in gewisser Weise "Verhandlungspartner" ist Petrus (sehr distinguiert: Jannik Riedler). Auch der angetrunkene, aber sympathische Hilfsregisseur Lauterbach (sehr präsent: Jonathan Harsch) ist mit von der Partie. Der Bühnenportier (Lennart Romer), die Inspizientin (Sofia Sueldo Guevara Ratzeburg), der Dirigent (Mustafa Ören) und die Garderobenhex (Clémence Martel) komplettieren das irdische Personal. Der Arzt (Marcel Mientus), die Krankenschwester (Kiana Richter) und der Autogrammjäger (Hubert Stöferle) schweben in himmlischen Höhen.

Der Teufel mit seinen beiden Vizes

Die in allen Sphären spielende Satire (mit durchaus komödiantischen Elementen) wurde auch farblich in der Kulisse und der Maske adäquat umgesetzt: Es dominierten die Farben rot, schwarz und weiß, ergänzt durch ausdrucksstarke Schminkung. Der Großen Theater-AG des PG gelang einmal mehr eine beeindruckende Inszenierung; das Publikum war dermaßen begeistert, dass beim Schlussapplaus viele Rosen flogen. Die PG-Schulleiterin Sabine Imlau dankte den Schülern und Lehrern für ihr zum Nachdenken anregendes Spiel auf höchstem Niveau.

Der betrunkene Hilfsregisseur mit dem Bühnenportier
Der betrunkene Hilfsregisseur legt sich mit seinem Chef an
Der Intendant bei seinem Gastspiel in der Hölle

Weitere Aufführungen finden am 10. und 11. Februar, jeweils um 19.30 Uhr, im Komödienhaus statt; kostenlose Restkarten gibt es an der Abendkasse.


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