Großartige Chorleistung

Viele Mythen umranken die Entstehung des Mozart-Requiems, ist es doch das letzte Werk des großen Komponisten, das er zudem wegen seines frühen Todes nicht fertigstellen konnte. Es gehört heute zum Bedeutendsten der gesamten Chorliteratur. Nun wurde es von Schülern, Eltern, Lehrern und Ehemaligen des PG aufgeführt.

Die PG-Musiklehrer Christine Wetzel und Thomas Dilger hatten mit den Schulchören und dem Projektchor aus Ehemaligen, Eltern und Lehrern das Werk einstudiert – unter Leitung von Günther Luderer spielte die Capella Novanta, Gunda Herzog, ebenfalls Musiklehrerin am PG, begleitete an der Orgel. Die Soloparts übernahmen die beiden Ehemaligen Eva Zalenga (Sopran) und Oliver Haux (Bass) sowie Stefanie Zink (Alt) und Rainer Tetenberg (Tenor).

Das Requiem in der Grundtonart d-Moll beginnt verhalten, langsam im Adagio, bevor beim dramatischen „Dies Irae“ (Tag des Zorns) die Sänger stimmlich voll gefordert werden. Hier bereits zeigte der Chor mit seiner imponierenden Anzahl an Sängern seine Stimmgewalt und Präsenz. Alle vier Chorstimmen waren gut einstudiert, konzentriert und sicher in den Einsätzen und in der Tongestaltung. Eindrucksvoll war die deutliche Textdeklamation und der gute Kontakt zur Dirigentin, die durch ihre präzise Zeichengebung sicher durch alle, auch schwierigste Passagen wie „Rex tremendae“ oder das imitatorisch angelegte „Confutatis“ geleitete.

Hervorzuheben ist auch das „Quam olim Abrahae“ mit seinen versetzten Einsätzen, angefangen vom Bass bis zum Sopran. Hier war eindrucksvoll das Zusammenwirken des Projektchors mit den Schülerchören erlebbar. Das „Recordare“ (Erinnere dich, milder Jesus) gestalteten alle vier Solisten „mozartisch“ elegant und leicht, wobei insbesondere Oliver Haux mit seinem sonoren und vollen Bass und Eva Zalenga mit ihrer klaren, klangschönen und gut geführten Stimme hervorstachen. Das Orchester war dem Chor ein kongenialer Partner. Es spielte gewohnt präzise und sicher und die beiden Klangkörper fügten sich ausbalanciert zu einem wohltuenden Gesamtklang.

Das „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi für Sopran, Alt, Streicher und Generalbass nach dem Gedichtanfang „Stabat mater dolorosa“ (Es stand die Mutter schmerzerfüllt) wurde zu Beginn des Konzerts unter Leitung von Thomas Dilger mit den elf Mädchen des Kammerchors und den beiden Solistinnen zusammen und im Wechsel aufgeführt. Auch dieses bekannte und häufig aufgeführte Werk war das letzte des sehr früh mit 26 Jahren verstorbenen Komponisten. Schön gelang die Altarie „Quae maerebat“ und das Duett „Inflammatus et accensus“ mit seinen Trillern und Verzierungen und den herrlich vom Dirigenten und vom Orchester herausgearbeiteten Vorhalten.

Am Schluss dankte die PG-Schulleiterin Sabine Imlau allen Mitwirkenden, besonders den beiden Initiatoren und Chorleitern, für ihre außergewöhnliche Leistung und wies darauf hin, dass das Konzert bei freiem Eintritt nicht ohne die Spende der Bruno-Frey-Stiftung möglich gewesen wäre.

Text: Gerhard Trüg


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