PG-Schüler besuchen die Uni-Klinik Ulm
Als eine der ersten Absolventen des Projekts „Prävention von Alkohol und risikobedingten Traumen bei Jugendlichen“ kehrte die Schulklasse des Gymnasiums nach einem langen und lehrreichen Tag zurück nach Biberach. „Ich glaube, wir haben viel gelernt.“, sagte eine der Schülerinnen nachdenklich. „Ich werde in Zukunft viel vorsichtiger im Straßenverkehr, vor allem beim Fahrradfahren, sein.“ Die Aktion der Uniklinik hat vordringlich zum Ziel, den Menschen zu zeigen, wie sehr sie für ihre eigene Sicherheit verantwortlich sind. Dabei stellt sich die Frage, wer im Straßenverkehr aufpassen soll, dass wir alles richtig machen, wenn nicht wir selbst.
Eine Führung durch die Klinik begann in verschiedenen aufgeteilten Gruppen früh am Morgen, wobei unter anderem die Intensivstation, die Normalstation, der Rettungswagen sowie der Schockraum gezeigt wurden. Oft durften die Schüler auch selbst aktiv werden: Möglichst lebensecht wurde nachgespielt, wie ein Patient vom Rettungswagen in den Schockraum gefahren wird. „Wir haben gelernt, dass es verschiedene Ursachen für einen Unfall gibt. Naturkatastrophen, Alkohol und Drogen, Ablenkung, Wettrennen oder Selbstüberschätzung. Viele müssen heute noch mit schweren Verletzungen oder mit Traumata und deren Konsequenzen leben“, erklärt ein Schüler ernst.
Nach einem reichlichen Mittagessen ging es am frühen Nachmittag weiter zur Physiotherapie und schließlich wurden den Schülern die psychologischen Aspekte bei Traumata erläutert. „Es gibt Typ Eins und Typ Zwei. Einmal das einmalige und unerwartete traumatische Ereignis und schließlich noch die wiederholte, andauernde Traumatisierung.“
Am Nachmittag hatten die Jugendlichen unter anderem die Möglichkeit mit einem Unfallbetroffenen sowie mit zwei Traumapatienten in Kontakt zu treten. „Die eine Frau hatte einen Motorradunfall, und bei dem Mann ist ein Auto in seines hineingefahren.“, erklärte eine Schülerin leise. „Sie taten mir so leid. Aber ich habe sie auch bewundert. Sie sagten, sie hätten jetzt ein zweites Leben.“ Über eine halbe Stunde sprachen die Schüler mit den beiden und tief berührt verließ die Klasse nach dem herzlichen Abschied die Klinik. „Manches war erschreckend, aber es war auch beeindruckend. Ich wünschte, jeder könnte das P.A.R.T.Y.-Programm machen. Nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene. Vielleicht wären wir dann alle viel vorsichtiger.“, äußerte sich eine Teilnehmerin.