Pestalozzi-Gymnasium und Jugendkunstschule bringen „Oliver“ auf die Bühne
Der Gegenwartsbezug
Bevor der Vorhang sich hob, führten drei Schüler der 10. Klasse (Luca Rolser, Berke Kilic und Dominik Hofmaier) hin zu Charles Dickens Klassiker: Mit Bezugnahme auf Kindersoldaten in Afrika oder Kinderarbeitern in Pakistan gelang den dreien ein sinnvoller Gegenwartsbezug. Unterstützt wurden sie dabei von Kathrin Speh (Abitur 2014), die in einem Filmbeitrag ihre Arbeit mit Straßenkindern in Ecuador thematisierte.
Das Stück
Die Geschichte des kleinen Waisenjungen Oliver Twist zeigt eindrücklich der Folgen der Industrialisierung im England des 19. Jahrhunderts: Oliver wächst in einer Welt, die von Kinderarmut und -ausbeutung geprägt ist, auf. Unmittelbar nach der Geburt stirbt Olivers Mutter, so dass das namenlose Kind in ein Armenhaus eingeliefert wird. Der gestrenge Heimleiter Mr. Bumble (beeindruckend gespielt und gesanglich auf hohem Niveau dargeboten von Wolfgang Ernst) gibt ihm den Namen Oliver Twist.
Die Inszenierung
Christoph Hagel gelingt mit der Inszenierung des angelsächsischen Klassikers „Oliver“ eine eindrückliche Umsetzung des Themas in die Gegenwart. Der Unterstufenchor des Pestalozzi-Gymnasiums unter Leitung von Thomas Dilger als Kern der diesjährigen Kooperation zwischen Juks und PG hat daran maßgeblichen Anteil: Er führt wie ein roter Faden durch das Geschehen, auch wenn er nur selten auf der Bühne präsent ist. Thomas Dilger als spiritus rector dieser Zusammenarbeit ist dabei nicht hoch genug zu loben: Bei aller Belastung (gerade am Schuljahresanfang und auch mit anderen Chorprojekten) hat er seine Mädchen und Jungs immer im Griff. Dass dahinter sehr viel Probenarbeit steckt, lässt sich leicht denken.