Currywurst mit Pommes

Die Kleine Theater-AG hat mit dem Stück „Currywurst mit Pommes“ die Bühne des Komödienhauses bespielt. Dabei hat sie eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. Wie die Truppe allein die Tatsache, dass bei einer der Vorführungen vier Schauspieler krankheitsbedingt ausfielen, auffing, war sensationell.

Hervorzuheben ist dabei der schauspielerische Einsatz des Regisseurs Stefan Birkenmaier, der spontan eine Reihe von Rollen übernahm. Auch seine Kollegin Veronika Kirsch zeigte ihr schauspielerisches Können.
Die Szenerie des Stückes ist angesiedelt in einer typisch deutschen Autobahnraststätte. Die vorbeifahrenden Kunden einer Imbissbude geben einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben und werden von der Pächterin Penny (schön abgeklärt gespielt von Corinna Bochtler) bewirtet. Mit Pommes (wahlweise rot-weiß), Bratwurst und Buletten oder dem obligatorischen Pils bedient sie nicht nur das leibliche Wohl, sondern hat auch ein offenes Ohr für die Nöte ihrer Gäste. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Aushilfe (Jonathan Harsch). Der Stammgast Herbert (Marcel Mientus) komplettiert das Trio.
Und die Gäste kommen reichlich: Die Arbeiter von der Baustelle an der Autobahn ebenso wie Motorradfahrer für die Pinkelpause oder die Familie, die eben dabei ist, den Großvater ins Seniorenheim abzuschieben. Lucy Guth und Vivien Haux erwiesen sich – wie die übrigen Schauspieler auch – als sehr wandlungsfähig: Ob als sturzbetrunkene FC Bayern-Fans oder als echte Kerle hinter dem Steuer eines Lkw, immer verleihen sie ihrer Rolle echten Pathos. „Genialisch gut“ zeigten sich auch zwei Schauspieler auf dem Weg zum Vorspiel, verkörpert von den PG-Lehrern Stefan Birkenmaier und Thomas Büttner.
Dass der eine von ihnen stottert, verleiht der Szene eine ganz besondere Note. Und weiter geht’s mit einem schwulen Pärchen, zwei kulturbeflissenen Ehepaaren, drei Managern und den unvermeidlichen Holländern, die eben erst die Vorhänge ihres Wohnwagens gewaschen haben. Die drei Lehrerinnen auf dem Weg zum Selbstfindungskurs in der Toskana bieten Anlass für einige Klischees („Die letzten Ferien liegen schon sechs Wochen zurück.“). Auch die Geistlichkeit wird nicht verschont: Drei Nonnen auf dem Weg zum Toten Hosen-Konzert.
Nach der Pause dann der Clou: Die Durchreisenden kehren zurück und berichten von ihren Erlebnissen und das Bild schließt sich. Alle kommen mit sich ins Reine, einiges hat sich – auch schmerzhaft – geklärt. Man geht nach Hause.

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