„Kleine“ Theater-AG zeigt große Leistung
Knapp einen Monat nach den Aufführungen der „großen“ Theater-AG des Pestalozzi-Gymnasiums mit Brechts „Der Kaukasische Kreidekreis“ (die SZ berichtete) hat nun auch die kleine Schwester, die Theater-AG der Unter- und Mittelstufe, die Bühne des Komödienhauses bespielt. Mit dem Kriminalstück „Der Tod des Sherlock Holmes“ gelang den Jungschauspielern eine abendfüllende, sehr kurzweilige darstellerische Leistung.
Anders als unzählige Adaptionen des Sherlock Holmes-Motivs verlagert der Autor Francis Histon Sherlock Holmes und seinen unvermeidlichen Assistenten Dr. Watson auf die Bühne eines englischen Landtheaters. Kaum haben der Intendant (Manuel Maier) und die Regisseurin (Magdalena Ruppel) die Hauptprobe von „Sherlock Holmes“ eingeläutet, gibt es die erste Leiche: Sherlock Holmes selbst (Jonathan Harsch) fällt einem (vermeintlichen) Attentat zum Opfer, Dr. Watson (Marcel Mientus) muss untätig zusehen.
Das ganze Theatervolk strömt herbei, Scotland Yard übernimmt die Ermittlungen. Mit dem Kommissar Anthony Braining und dessen Assistenten Sergeant Harry Leicester (Leonie Zell und Jana Patyna bilden ein geniales Spürnasenduo) haben Sherlock Holmes und Dr. Watson ihre Spiegelbilder erhalten; sie leben in den beiden Scotland Yard-Ermittlern fort. Des Mordes ist zunächst fast jeder verdächtig, und alle Theorien kreisen um die attraktive Sarah McNeill (Lucy Guth).
Als der Fall schon aufgeklärt scheint, geschieht der nächste Mord: Dr. Watson erleidet einen tödlichen Stromschlag. Das ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer Verwicklungen, bis sich am Ende – trotz dreier Verdächtiger – der Schuldige nicht finden lässt. Sherlock Holmes (bzw. sein Alter Ego Kommissar Braining) muss sich sein Scheitern eingestehen, und damit ist er wirklich eingetreten: der Tod des Sherlock Holmes.
Der PG-Theatertruppe um ihre Regisseure Veronika Kirsch und Stefan Birkenmaier gelang auch dieses Jahr eine beeindruckende Aufführung mit einem beachtlichen Textpensum. So musste allein die Hauptdarstellerin Leonie Zell ca. 20 Textseiten parat haben. Zudem waren einige Darsteller krankheitsbedingt unpässlich, was aber sehr gut aufgefangen wurde. In bewährter Manier hatte der PG-Kunstlehrer Franz Walter ein reduziertes Bühnenbild geschaffen, und Matthias Geister und Fabian Göddert zeichneten für Beleuchtung und Technik verantwortlich.
Insgesamt boten die „Nachwuchs“-Theaterleute (alles in allem standen 23 PG-Schülerinnen und -Schüler auf der Bühne!) eine reife Leistung und ließen ein begeistertes Publikum zurück, das es ihnen mit viel Applaus dankte.Info:Weitere Aufführungen des „Tod des Sherlock Holmes“ finden am Dienstag, 5. März, und Donnerstag, 7. März, jeweils um 19.30 Uhr im Komödienhaus statt. Kostenlose Karten sind über das Sekretariat des PG (Tel.: 07351/51-198) erhältlich.
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