Adventskonzert 2010
Dem rauschenden und lang anhaltenden Beifall nach zu schließen sprach die neue Schulleiterin Sabine Imlau dem Publikum aus dem Herzen, als sie ihre abschließenden Dankesworte mit der spontanen Bemerkung einleitete: „Ich bin zutiefst berührt von dem, was ich gehört habe!“
Das liege zum einen an der außerordentlichen Qualität des Gebotenen - „viel Üben und viel Durchhalten ist hier notwendig“ – zum andern an den angesprochenen Emotionen. Auf ihren Fahrten in die Schule erlebe sie gefühlsmäßig den Wechsel der Jahreszeiten sehr intensiv und so habe dieses „wunderschöne Konzert“ sie innerlich sehr angesprochen.
„Affetuoso“ - so hat Johann Sebastian Bach den 2. Satz des Brandenburgischen Konzerts Nr. 5 in D-Dur gekennzeichnet und gefühlvoll-innig wurde dieser Satz auch von Miriam Klüglich und Gerhard Trüg (Violine) und Rebecca Wheatman (Cembalo) interpretiert.
Dieser Satz, im Programm zwischen den Chorsätzen scheinbar ein Fremdkörper, war im Grunde das Thema des abendlichen Konzerts: Die Teilhabe an der adventlichen und weihnachtlichen Freude.
Und in den vom Publikum frisch und kräftig gesungenen gemeinsamen Liedern „Macht hoch die Tür“ am Anfang und „Wachet auf ruft uns die Stimme“ zum Schluss zeigte sich, dass der Funke übergesprungen war.
In weißem Outfit präsentierte sich der Chor der Klassen 5 und 6 als Engel mit „Großer Stern was nun“ von Peter Schindler. Dirigentin Gunda Herzog und Thomas Dilger am Cembalo verstanden es dabei, ihre Sängerinnen und Sänger - immerhin waren zwei Buben dabei – konzentriert auf das musikalische Geschehen zu fokussieren.
Der von Christine Wetzel geleitete Mittelstufenchor, mit seinen farbigen Halstüchern auch optisch schick anzusehen, sang „Angels’s Carol“, „Carol of the Children“, „Tomorrow shall be my dancing day” und “The Lord bless you and keep you” von John Rutter, begleitet von Martin Remke am Cembalo und von Miriam Klüglich und Alexandra Frenkel (Violine).
Nach dem bereits erwähnten Instrumentalsatz „Affettuoso“ folgte der Oberstufenchor. Auch dieser Chor, dieses Mal mit roten Halstüchern, bewältigte die verschiedenen Tempi und Rhythmen souverän und zeigte sich auch in der Artikulation sehr konzentriert.
Virtuos begleitet von den Instrumentalisten erblühten unter dem fordernden Dirigat von Thomas Dilger, dem der gut geschulte Chor konzentriert folgte, aus „Gloria“ von Antonio Vivaldi die ausdrucksstark interpretierten Kernsätze „Gloria in excelsis deo“, „Et in terra pax“ und „Quoniam tu solus sanctus“. Und immerhin trugen auch fünf männliche Sänger zu diesem festlichen Schlusspunkt bei – hoffentlich macht das Beispiel Schule.Hans-Jörg Reiff
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