Aufgabenbeispiele von Wachstum

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Exponentielles Wachstum mit 2. Wert

Beispiel:

Das Wachstum einer Algenkultur in einem Teich kann als exponentiell angenommen werden. Zu Beginn der Beobachtung sind 9 Millionen Algen im Teich. Nach 2 Stunden sind es 10,562 Millionen. a) Wie viel Millionen Algen gibt es nach 5 Stunden? b) Wann waren es 13 Milionen Algen?

Lösung einblenden

Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a · e k · t .

Da der Anfangsbestand 9 ist, gilt: f(0)= 9, also 9 = a · e k · 0 = a = a

somit gilt: f(t)= 9 e k · t , wir müssen also nur noch k bestimmen.

Dazu setzen wir einfach die zweite Information ein: f(2)= 9 e k · 2 = 10,5616.

9 e 2k = 10,5616 |:9
e 2k = 1,1735 |ln(⋅)
2k = ln( 1,1735 ) |:2
k = 1 2 ln( 1,1735 ) ≈ 0.08

also k ≈ 0.079995368154471, => f(t)= 9 e 0,08t


Wert zur Zeit 5: f(5)= 9 e 0,085 ≈ 13.4


Wann wird der Wert 13?: f(t)=13

9 e 0,08t = 13 |:9
e 0,08t = 13 9 |ln(⋅)
0,08t = ln( 13 9 ) |:0,08
t = 1 0,08 ln( 13 9 ) ≈ 4.5966

also t=4.6

Exponentielles Wachstum mit Halbwertszeit

Beispiel:

Der Schalldruck (in Pa) verdoppelt sich alle 6,02 Db (Dezibel) Schalldruckpegel. Bei 0 Db ist der Schalldruck 0,00002 Pa. a) Welcher Schalldruck ist bei 74 Db? b) Wie hoch ist der Schalldruckpegel in Db wenn der Schalldruck 84 Pa beträgt?

Lösung einblenden

Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a · e k · t .

Da der Anfangsbestand 0.00002 ist, gilt: f(0)= 0.00002, also 0.00002 = a · e k · 0 = a = a

somit gilt: f(t)= 0,00002 e k · t , wir müssen also nur noch k bestimmen.

Wir berechnen k über die Verdopplungszeit. Dazu stellen wir die Formel TV= ln(2) k um zu
k= ln(2) T = ln(2) 6.02 ≈ 0.11514072766777


=> f(t)= 0,00002 e 0,1151t


Wert zur Zeit 74: f(74)= 0,00002 e 0,115174 ≈ 0.1


Wann wird der Wert 84?: f(t)=84

0,00002 e 0,1151t = 84 |:0,00002
e 0,1151t = 4200000 |ln(⋅)
0,1151t = ln( 4200000 ) |:0,1151
t = 1 0,1151 ln( 4200000 ) ≈ 132.4515

also t=132.5

Exponentielles Wachstum mit Prozent

Beispiel:

Ein radioaktives Element verliert jeden Tag 10% seiner Masse. a) Wie viel Prozent seiner Masse sind nach 3 Tagen noch vorhanden. b) Wann sind noch 70% der Masse da?

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Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a · e k · t .

Da der Anfangsbestand 100 ist, gilt: f(0)= 100, also 100 = a · e k · 0 = a = a

somit gilt: f(t)= 100 e k · t , wir müssen also nur noch k bestimmen.

Dazu nutzen wir die Formel k= ln(1-p/100) = ln(0.9) ≈ -0.10536051565783


=> f(t)= 100 e -0,1054t


Wert zur Zeit 3: f(3)= 100 e -0,10543 ≈ 72.9


Wann wird der Wert 70?: f(t)=70

100 e -0,1054t = 70 |:100
e -0,1054t = 7 10 |ln(⋅)
-0,1054t = ln( 7 10 ) |:-0,1054
t = - 1 0,1054 ln( 7 10 ) ≈ 3.384

also t=3.4

beschränktes Wachstum mit 2. Wert

Beispiel:

Die Körpertemperatur eines Menschen wird mit dem Fieberthermometer gemessen. Dabei ist die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur des Thermometers steigt, proportional zur Differenz zwischen tatsächlicher Temperatur und der des Thermometers. Bei der Untersuchung eines gesunden Menschen, dessen Körpertemperatur 37,0 Grad beträgt, steigt die Anzeige des Thermometers in der ersten halben Minute von 17,0 Grad auf 31 Grad an. a) Welche Temperatur zeigt das Thermometer nach 1,5 Minuten an? b) Wann zeigt es 36,9° an?

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Da wir von beschränktem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= S - c · e -k · t .

Aus dem Text entnehmen wir, dass die Schranke S=37 sein muss.

Da der Anfangsbestand 17 ist, gilt: f(0)= 17, also 17 = 37 - c · e -k · 0 = 37 - c = 37 - c

17 = 37 - c
17 = -c +37 | -17 + c
c = 20

somit gilt: f(t)= 37 -20 e -k · t , wir müssen also nur noch k bestimmen.

Dazu setzen wir einfach die zweite Information ein: f(0.5)= 37 -20 e -k · 0,5 = 31.

37 -20 e -0,5k = 30,9999
-20 e -0,5k +37 = 30,9999 | -37
-20 e -0,5k = -6,0001 |:-20
e -0,5k = 0,3 |ln(⋅)
-0,5k = ln( 0,3 ) |:-0,5
k = - 1 0,5 ln( 0,3 ) ≈ 2.4079

also k ≈ 2.4079456086519, => f(t)= 37 -20 e -2,4079t


Wert zur Zeit 1.5: f(1.5)= 37 -20 e -2,40791,5 ≈ 36.5


Wann wird der Wert 36.9?: f(t)=36.9

37 -20 e -2,4079t = 36,9
-20 e -2,4079t +37 = 36,9 | -37
-20 e -2,4079t = -0,1 |:-20
e -2,4079t = 0,005 |ln(⋅)
-2,4079t = ln( 0,005 ) |:-2,4079
t = - 1 2,4079 ln( 0,005 ) ≈ 2.2004

also t=2.2

beschränktes Wachstum mit Differentialgleichung

Beispiel:

Nach dem Abi vergisst Klaus-Dieter jeden Monat 5% seines Englischwortschatzes. Zum Zeitpunkt des Abiturs betrug dieser noch 3007 Wörter. Aus Langeweile entschließt er sich, wieder regelmäßig jeden Monat 63 Wörter zu lernen. a) Wie groß ist sein englischer Wortschatz nach 11 Monaten? b) Wann beträgt dieser 1444 Wörter ?

Lösung einblenden

Wir können aus der Aufgabe lesen, dass immer ein konstanter Zuwachs und eine prozentuale Abnahme pro Zeitheit stattfindet. Wir können also für die (momentane) Änderungsrate f'(t) folgendes festhalten:

f'(t) = 63 - 0.05⋅f(t)

wenn man 0.05 ausklammert ergibt sich folgende Gleichung

f'(t) = 0.05( 63 0.05 - f(t))

also f'(t) = 0.05(1260 - f(t))

das ist nun ein Differtialgleichung des beschränkten Wachstums: f'(t) = k(S - f(t))

Wir wissen nun also, dass die Schranke S=1260 und der Wachstumsfaktor k=0.05 sein müssen.

Der Funktionsterm muss also die Form f(t)= 1260 - c · e -0,05t haben.

Um c noch bestimmen zu können, setzen wir einfach den Startwert f(0)=3007 ein (Punktprobe).

3007 = 1260 - c · e -0,050
3007 = 1260 - c
3007 = -c +1260 | -3007 + c
c = -1747

somit haben wir nun unseren Funktionsterm: f(t)= 1260 +1747 e -0,05x


Wert zur Zeit 11: f(11)= 1260 +1747 e -0,0511 ≈ 2267.9


Wann wird der Wert 1444?: f(t)=1444

1260 +1747 e -0,05t = 1444
1747 e -0,05t +1260 = 1444 | -1260
1747 e -0,05t = 184 |:1747
e -0,05t = 184 1747 |ln(⋅)
-0,05t = ln( 184 1747 ) |:-0,05
t = - 1 0,05 ln( 184 1747 ) ≈ 45.0144

also t=45

Halbwerts- + Verdopplungszeit best.

Beispiel:

Gegeben ist die Bestandsfunktion f mit f(t)= 20 e -0,06t (t in min). Bestimme die Halbwertszeit bzw. die Verdopplungszeit.

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Am negativen Vorzeichen der Wachstumskonstante k, also des Koeffizienten im Exponent (-0,06 ) erkennen wir, dass es sich um exponentiellen Zerfall handeln muss. Somit suchen wir die Halbwertszeit.

Dazu setzen wir k = -0,06 einfach in die Formel TH = - ln(2) k ein:

TH = - ln(2) -0,06 11.552 min