Aufgabenbeispiele von Wachstum
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Exponentielles Wachstum mit 2. Wert
Beispiel:
Das Wachstum einer Algenkultur in einem Teich kann als exponentiell angenommen werden. Zu Beginn der Beobachtung sind 13 Millionen Algen im Teich. Nach 9 Stunden sind es 17,03 Millionen. a) Wie viel Millionen Algen gibt es nach 10 Stunden? b) Wann waren es 16 Milionen Algen?
Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a·ek·t .
Da der Anfangsbestand 13 ist, gilt: f(0)= 13, also 13 = a·ek·0 = a = a
somit gilt: f(t)= 13ek·t, wir müssen also nur noch k bestimmen.
Dazu setzen wir einfach die zweite Information ein: f(9)= 13ek·9= 17,0295.
13e9k | = | 17,0295 | |:13 |
e9k | = | 1,31 | |ln(⋅) |
9k | = | ln(1,31) | |:9 |
k | = | 19ln(1,31) | ≈ 0.03 |
also k ≈ 0.030003015245896, => f(t)= 13e0,03t
Wert zur Zeit 10: f(10)= 13e0,03⋅10 ≈ 17.5
Wann wird der Wert 16?: f(t)=16
13e0,03t | = | 16 | |:13 |
e0,03t | = | 1613 | |ln(⋅) |
0,03t | = | ln(1613) | |:0,03 |
t | = | 10,03ln(1613) | ≈ 6.9213 |
also t=6.9
Exponentielles Wachstum mit Halbwertszeit
Beispiel:
Ein Finanzberater bewirbt eine Geldanlage, bei der sich das Geld immer alle 20 Jahre verdoppelt. Herr Q. legt 19-Tausend € an. a) Wie hoch ist das Vermögen nach 60 Jahren (in Tausend Euro)? b) Wann ist das Vermögen auf 47,5-Tausend Euro gestiegen?
Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a·ek·t .
Da der Anfangsbestand 19 ist, gilt: f(0)= 19, also 19 = a·ek·0 = a = a
somit gilt: f(t)= 19ek·t, wir müssen also nur noch k bestimmen.
Wir berechnen k über die Verdopplungszeit.
Dazu stellen wir die Formel TV=ln(2)k um zu
k=ln(2)T=
ln(2)20 ≈ 0.034657359027997
=> f(t)= 19e0,0347t
Wert zur Zeit 60: f(60)= 19e0,0347⋅60 ≈ 152
Wann wird der Wert 47.5?: f(t)=47.5
19e0,0347t | = | 47,5 | |:19 |
e0,0347t | = | 2,5 | |ln(⋅) |
0,0347t | = | ln(2,5) | |:0,0347 |
t | = | 10,0347ln(2,5) | ≈ 26.4388 |
also t=26.4
Exponentielles Wachstum mit Prozent
Beispiel:
Bei einer Bakterienkultur geht man davon aus, dass sie jede Stunde um 6% wächst. Zu Beginn der Beobachtung werden 11 Milliarden geschätzt. a) Aus wie vielen Milliarden besteht die Bakterienkultur nach 4 Stunden? b) Wann sind es 14 Millarden?
Da wir von exponentiellem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= a·ek·t .
Da der Anfangsbestand 11 ist, gilt: f(0)= 11, also 11 = a·ek·0 = a = a
somit gilt: f(t)= 11ek·t, wir müssen also nur noch k bestimmen.
Dazu nutzen wir die Formel k= ln(1+p/100) = ln(1.06) ≈ 0.058268908123976
=> f(t)= 11e0,0583t
Wert zur Zeit 4: f(4)= 11e0,0583⋅4 ≈ 13.9
Wann wird der Wert 14?: f(t)=14
11e0,0583t | = | 14 | |:11 |
e0,0583t | = | 1411 | |ln(⋅) |
0,0583t | = | ln(1411) | |:0,0583 |
t | = | 10,0583ln(1411) | ≈ 4.1366 |
also t=4.1
beschränktes Wachstum mit 2. Wert
Beispiel:
Ein Wasserboiler schaltet ab wenn er das Wasser auf 60° erhitzt hat. Nach 2 min ist das Wasser auf 52° abgekühlt. Die Temperatur des Raumes, in dem sich der Boiler befindet ist 20°. a) Wie warm war das Wasser nach 4 Minuten?b) Wie lange ist der Boiler ausgeschaltet, wenn er bei einer Wassertemperatur von 50° wieder automatisch einschaltet?
Da wir von beschränktem Wachstum ausgehen, haben wir einen Funktionsterm der Form f(t)= S-c·e-k·t .
Aus dem Text entnehmen wir, dass die Schranke S=20 sein muss.
Da der Anfangsbestand 60 ist, gilt: f(0)= 60, also 60 = 20-c·e-k·0 = 20-c = 20-c
60 | = | 20-c | |
60 | = | -c+20 | | -60 +c |
c | = | -40 |
somit gilt: f(t)= 20+40e-k·t, wir müssen also nur noch k bestimmen.
Dazu setzen wir einfach die zweite Information ein: f(2)= 20+40e-k·2= 52.
20+40e-2k = 51,998240e-2k+20 | = | 51,9982 | | -20 |
40e-2k | = | 31,9982 | |:40 |
e-2k | = | 0,8 | |ln(⋅) |
-2k | = | ln(0,8) | |:-2 |
k | = | -12ln(0,8) | ≈ 0.1116 |
also k ≈ 0.1115717756571, => f(t)= 20+40e-0,1116t
Wert zur Zeit 4: f(4)= 20+40e-0,1116⋅4 ≈ 45.6
Wann wird der Wert 50?: f(t)=50
20+40e-0,1116t = 5040e-0,1116t+20 | = | 50 | | -20 |
40e-0,1116t | = | 30 | |:40 |
e-0,1116t | = | 34 | |ln(⋅) |
-0,1116t | = | ln(34) | |:-0,1116 |
t | = | -10,1116ln(34) | ≈ 2.5778 |
also t=2.6
beschränktes Wachstum mit Differentialgleichung
Beispiel:
Nach dem Abi vergisst Klaus-Dieter jeden Monat 4% seines Englischwortschatzes. Zum Zeitpunkt des Abiturs betrug dieser noch 3245 Wörter. Aus Langeweile entschließt er sich, wieder regelmäßig jeden Monat 85 Wörter zu lernen. a) Wie groß ist sein englischer Wortschatz nach 10 Monaten? b) Wann beträgt dieser 2778 Wörter ?
Wir können aus der Aufgabe lesen, dass immer ein konstanter Zuwachs und eine prozentuale Abnahme pro Zeitheit stattfindet. Wir können also für die (momentane) Änderungsrate f'(t) folgendes festhalten:
f'(t) = 85 - 0.04⋅f(t)
wenn man 0.04 ausklammert ergibt sich folgende Gleichung
f'(t) = 0.04(850.04 - f(t))
also f'(t) = 0.04(2125 - f(t))
das ist nun ein Differtialgleichung des beschränkten Wachstums: f'(t) = k(S - f(t))
Wir wissen nun also, dass die Schranke S=2125 und der Wachstumsfaktor k=0.04 sein müssen.
Der Funktionsterm muss also die Form f(t)= 2125-c·e-0,04t haben.
Um c noch bestimmen zu können, setzen wir einfach den Startwert f(0)=3245 ein (Punktprobe).
3245 | = | 2125-c·e-0,04⋅0 | |
3245 | = | 2125-c | |
3245 | = | -c+2125 | | -3245 +c |
c | = | -1120 |
somit haben wir nun unseren Funktionsterm: f(t)= 2125+1120e-0,04x
Wert zur Zeit 10: f(10)= 2125+1120e-0,04⋅10 ≈ 2875.8
Wann wird der Wert 2778?: f(t)=2778
2125+1120e-0,04t = 27781120e-0,04t+2125 | = | 2778 | | -2125 |
1120e-0,04t | = | 653 | |:1120 |
e-0,04t | = | 6531120 | |ln(⋅) |
-0,04t | = | ln(6531120) | |:-0,04 |
t | = | -10,04ln(6531120) | ≈ 13.4877 |
also t=13.5
Halbwerts- + Verdopplungszeit best.
Beispiel:
Gegeben ist die Bestandsfunktion f mit f(t)= 6e-0,08t (t in min). Bestimme die Halbwertszeit bzw. die Verdopplungszeit.
Am negativen Vorzeichen der Wachstumskonstante k, also des Koeffizienten im Exponent (-0,08) erkennen wir, dass es sich um exponentiellen Zerfall handeln muss. Somit suchen wir die Halbwertszeit.
Dazu setzen wir k = -0,08 einfach in die Formel TH = - ln(2)k ein:
TH = - ln(2)-0,08 ≈ 8.664 min