Aufgabenbeispiele von Normalverteilung
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Intervall Normalverteilung (einfach)
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=1 und der Standardabweichung σ=1 .
Berechne P(1 ≤ X ≤ 1.2).
Runde dein Ergebnis auf 3 Stellen hinter dem Komma.
Hier kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben - und schon kann man das Ergebnis ablesen.
P(1 ≤ X ≤ 1.2) ≈ 0.0793
Intervall Normalverteilung rückwärts
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=40 und der Standardabweichung σ=5.5 .
Es gilt P(X ≥ k) = 0.9. Bestimme k.
Runde auf eine Stelle hinter dem Komma genau.
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0.9, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0.1 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0.9 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0.1 liefert der WTR k ≈ 32.952.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung Anwendung
Beispiel:
Ein exotisches Insekt wird im Mittel 3 cm lang. Dabei beträgt die Standardabweichung der Körperlänge 0,9 cm.Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig gewähltes Insekt größer oder gleich 2,8 hat.
(Bitte auf 3 Stellen nach dem Komma runden)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Körperlänge des Insekts im cm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 3 und der Standardabweichung σ = 0.9.
Somit kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: Erst μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben. Die rechte Intervallgrenze wäre hier jedoch + ∞. Stattdessen kann man einfach einen sehr großen Wert eingeben, z.B.: 10000000.
Jetzt lässt sich das Ergebnis ablesen: P(X ≥ 2.8) ≈ 0.5879
Normalverteilung Anwendung (rückwärts)
Beispiel:
Eine Firma produziert 70 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozesse treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,7 mm. Wie kurz darf dann eine Schraube höchstens sein, damit sie zu den kürzesten 85% der Schrauben gehört.
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 70 und der Standardabweichung σ = 0.7.
Gesucht ist somit das k, so dass P(X ≤ k) = 0.85 gilt.
Der WTR liefert für P(X ≤ k) = 0.85 den Wert k ≈ 70.725.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Mittelwert, Standardabw. ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an.
Den Mittelwert μ= -2 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 5 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
μ und σ ablesen und Interval berechnen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an und berechne damit die eingefärbte Fläche.
Den Mittelwert μ= -5 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 4 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Jetzt kann man einfach einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben - und schließlich das Ergebnis ablesen:
P(-13 ≤ X ≤ 0) ≈ 0.8716
Symmetrie nutzen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit einem ganzzahligen Erwartungswert μ. Der Inhalt der gefärbten Fläche beträgt 0.414.
Bestimme P(X ≤ -7).
Gib die Wahrscheinlichkeit auf 3 Stellen nach dem Komma genau an.
Wir wissen, dass das Schaubild einer normalverteilten Zufallsgröße achsenssymmetrisch zur senkrechten Gerade durch den Hochpunkt ist, hier also zu x = -4.
Somit gilt auch für den helleren blauen Flächeninhalt, der der Wahrscheinlichkeit P(-7 ≤ X ≤ -4) entspricht: P(-7 ≤ X ≤ -4) = 0.414.
Die beiden roten Flächen teilen sich dann die Restwahrscheinlichkeit:
1 - 0.414 - 0.414 =
0.172
Aus den bereits oben genannten Symmetriegründen sind aber auch die beiden roten Flächen gleich groß, so dass für die gesuchte (dunklere) Fläche gilt:
P(X ≤ -7) = = 0.086
Standardabweichung bestimmen
Beispiel:
Der Punkt P(4|0.0199) liegt auf der Gauß'schen Glockenkurve mit ganzzahligem Parameter σ und μ = 4.
Bestimme die Standardabweichung σ.
Gegeben ist ja der Hochpunkt der Gauß' schen Glockenkurve, weil ja der gegebene x-Wert gerade dem Erwartungswert μ = 4 entspricht.
Um einen ersten möglichen Wert für eine Standardabweichung σ zu bekommen, berechen wir am besten den Quotient von 0,5 und dem y-Wert der gegebenen Hochpunkts, also ≈ 25.126 und runden diesen auf σ1 = 25.
Damit berechnen wir nun den y-Wert der Glockenkurve (mit μ = 4 und σ1=25) an der gegebenen Stelle x = 4
und erhalten f1(4) = 0.016
(TI: DISTR -> 1: Normalpdf; Casio: Dichte ..).
Wir wissen ja: Je größer das σ ist, desto breiter wird die Glockenkurve. Da ja aber die ganze Fläche unter der Glockenkurve (die ja der Gesamt-Wahrscheinlichkeit für alles entspricht) immer genau 1 ist, muss die breitere Glockenkurve dementsprechend auch flacher und damit mit einem niedrigeren Hochpunkt ausfallen. Somit gilt:
Je höher das σ, desto niedriger der y-Wert des Hochpunkts.
Und das der y-Wert unserer ersten Kurve mit σ1=25 (in der Abbilung in grün) zu tief war, muss also σ1 zu groß sein und wir müssen jetzt eben schrittweise kleinere Standardabweichungen σ durchprobieren und die zugehörigen y-Werte an der Stelle x = 4 berechnen:
| μ = 4 | σ = 24 | f(4) = 0.0166 |
| μ = 4 | σ = 23 | f(4) = 0.0173 |
| μ = 4 | σ = 22 | f(4) = 0.0181 |
| μ = 4 | σ = 21 | f(4) = 0.019 |
| μ = 4 | σ = 20 | f(4) = 0.0199 |
Somit muss die gesuchte Standardabweichung σ = 20 sein.
variabler Erwartungswert (Anwendungen)
Beispiel:
Bei einer Maschine, die Schrauben herstellt, kann man die Länge der Schrauben auf ganze mm einstellen. Trotzdem sind dann nicht alle produzierten Schrauben ganz exakt gleich lang. Man kann aber davon ausgehen, dass die Schraubenlänge normalverteilt ist mit der eingestellten Länge als Erwartungswert und einer Standardabweichung von 1,3 mm. Auf welchen Wert (ganzzahlig in mm) muss man die Maschine mindestens einstellen, wenn eine zufällig gewählte Schraube mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 90% mindestens 40 mm lang sein soll?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm.
Zunächst untersuchen wir die Wahrscheinlichkeit, wenn der Erwartungswert μ = 40 gewählt würde. Aus Symmetriegründen wäre dann aber P(X ≥ 40) = 0,5.
Deswegen wird nun der Erwartungswert schrittweise immer um eine Einheit erhöht, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 40) mindestens 0.9 ist:
μ = 40: P(X ≥ 40) = 0.5
μ = 41: P(X ≥ 40) = 0.7791
μ = 42: P(X ≥ 40) = 0.938
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 42 einstellen.
Normalverteilung variables σ
Beispiel:
Eine Maschine soll Schrauben der Länge 9 mm herstellen. Ein Kunde will die Maschine aber nur kaufen, wenn die Wahrscheinlichkeit kleiner als 5% ist, dass die Länge einer Schraube um mehr als 1 mm von den geforderten 9 mm abweicht. Man kann davon ausgehen, dass die Schraubenlänge normalverteilt ist mit dem Erwartungswert 9. Welche Standardabweichung (auf eine Stelle hinter dem Komma genau) darf die Normalverteilung dieser Maschine höchstens haben?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm.
Gesucht ist die Standardabweichung σ, so dass P(X ≤ 8) + P(X ≥ 10) < 5% oder eben, dass P(8 ≤ X ≤ 10) ≥ 0.95 gilt.
Je kleiner das σ ist, desto enger und höher ist die Glockenkurve der Dichtefunktion.
Aufgrund der Sigmaregel (P(μ-2σ ≤ X ≤ μ+2σ) ≈ 95,4% ) wissen wir, dass die 1 mm eine kleinere Wahrscheinlichkeit auf sich vereinen als eine Abweichung um 2 σ, folglich muss die Abweichung 1 weniger als 2 σ entsprechen.
1 < 2⋅σ |:2
0.5 < σ
Wir starten also mal bei σ = 0.5 und erhöhen dieses so lange, bis P(8 ≤X ≤ 10) unter die 0.95 sinkt:
σ = 0.5: P(8 ≤ X ≤ 10) ≈ 0.9545
σ = 0.6: P(8 ≤ X ≤ 10) ≈ 0.9044
Die Standardabweichung darf also höchstens σ = 0.5 einstellen.
variabler Erwartungswert (Anwendungen)
Beispiel:
Bei einer Maschine, die Schrauben herstellt, kann man die Länge der Schrauben auf ganze mm einstellen. Trotzdem sind dann nicht alle produzierten Schrauben ganz exakt gleich lang. Man kann aber davon ausgehen, dass die Schraubenlänge normalverteilt ist mit der eingestellten Länge als Erwartungswert und einer Standardabweichung von 1,7 mm. Auf welchen Wert (ganzzahlig in mm) muss man die Maschine mindestens einstellen, wenn eine zufällig gewählte Schraube mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 75% mindestens 75 mm lang sein soll?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm.
Zunächst untersuchen wir die Wahrscheinlichkeit, wenn der Erwartungswert μ = 75 gewählt würde. Aus Symmetriegründen wäre dann aber P(X ≥ 75) = 0,5.
Deswegen wird nun der Erwartungswert schrittweise immer um eine Einheit erhöht, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 75) mindestens 0.75 ist:
μ = 75: P(X ≥ 75) = 0.5
μ = 76: P(X ≥ 75) = 0.7218
μ = 77: P(X ≥ 75) = 0.8803
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 77 einstellen.
Sigmaregel rückwärts
Beispiel:
X ist normalverteilt mit μ und σ = 11. Es gilt P(312 ≤ X ≤ ∞) ≈ 0,023. Bestimme μ.
Es gilt: P(312 ≤ X ≤ ∞) ≈ 0,023
wegen P(μ ≤ X ≤ ∞) = 0,5 gilt somit:
P(μ ≤ X ≤ 312) ≈ 0,5 - 0,023
≈ 0.477 ≈ 0
Wegen der Sigma-Regel P(μ - 2⋅σ ≤ X ≤ μ + 2⋅σ) ≈ 0.954 und der Symmetrie der Gauß'schen Glockenkurve
muss also
P(μ ≤ X ≤ μ + 2⋅σ) ≈ 0 sein.
Mit σ = 11
gilt somit: P(μ ≤ X ≤ μ + 22) ≈ 0
Wenn man dies mit der 3 .Zeile vergleicht, erkennt man, dass 312 um 22 größer als μ sein muss.
Für den Mittwelwert gilt somit: μ = 312 - 22 = 290 .
Dichtefunktion aus Graph ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib den Funktionsterm der Dichtefunktion an.
Den Mittelwert μ= 2 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 5 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Eingesetzt in die allgemeine Dichtefunktion: φ(x) = ergibt:
φ(x) =
Kombination Normal- und Binomialverteilung
Beispiel:
Man geht davon aus, dass die Intelligenz bei Menschen normalverteilt ist. Ein Intelligenztest wird immer so skaliert, dass der Erwartungswert des IQ bei 100 und die Standardabweichung bei 15 liegt. Es werden 155 Menschen zufällig ausgesucht und getestet. Wie hoch ist dabei die Wahrscheinlichkeit, dass darunter mindestens 5 Hochbegabte, also mit einem IQ von mindestens 130, sind?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig gewählter Mensch hochbegabt ist. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei den Intelligenzquotient IQ, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 100 und der Standardabweichung σ = 15.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≥ 130) ≈ 0.0228 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes der 155 Exemplare gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der hochbegabten Menschen mit einem IQ über 130 zählt) als binomialverteilt mit n = 155 und p = 0.023 annehmen.
Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit gilt somit:
=
1 - ≈ 1 - 0.7215 = 0.2785
(TI-Befehl: binomcdf(155,0.023,155) - binomcdf(155,0.023,4))
Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit ca. 27,9%.
Normalverteilung rw. (Symmetrie)
Beispiel:
Eine Firma produziert 30 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozesse treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,6 mm. Bestimme das kleinste Intervall (von Schraubenlängen in mm), in dem 60% dieser Schrauben liegen?
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 30 und der Standardabweichung σ = 0.6.
Gesucht ist ja das kleinste Intervall, dessen Wahrscheinlichkeit 60% auf sich vereint.
Weil ja die Gauß'sche Glockenkurve symmetrisch zu x = 30 ist, und um den Erwartungswert die höchsten Werte und damit auch die größten Flächen möglich sind, muss dieses kleinste Intervall symmetrisch um den Erwartungswert herum liegen (siehe rote Fläche unter dem Graph).
Folglich muss gelten: P(µ-d ≤ X ≤ µ+d) = 0.6.
Wegen der Symmetrie bedeutet das dann ja aber P(µ-d ≤ X ≤ µ) = 0.3 ("Hälfte des roten Bereichs").
Und da immer P(X ≤ µ) = 0.5 gilt, muss also P(X ≤ µ-d) = 0.2 sein ("blauer Bereich").
Der WTR liefert für P(X ≤ µ-d) = 0.2 den Wert µ-d ≈ 29.495.
Dieser hat also von µ = 30 den Abstand d = 30-29.495 = 0.505, somit ist der rechte Rand µ+d bei 30+0.505 = 30.505.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Kombination Normal- und Binomialverteilung rw
Beispiel:
Eine Firma produziert 100 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozess treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,6 mm. Ist eine Schraube kürzer als 99,6 mm, so gilt sie als zu kurz. Wie viele Schrauben muss man produzieren, um mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 70%, mindestens 15 Schrauben zu erhalten, die brauchbar, also nicht zu kurz sind?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Schraube als lang genug gilt. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 100 und der Standardabweichung σ = 0.6.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≥ 99.6) ≈ 0.747508 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes Exemplar gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der die ausreichend langen Schrauben in einem Karton zählt) als binomialverteilt mit unbekanntem n und p = 0.747508 annehmen.
| n | P(X≤k) |
|---|---|
| ... | ... |
| 20 | 0.3929 |
| 21 | 0.2653 |
| ... | ... |
Die Zufallsgröße X gibt die ausreichend langen Schrauben in einem Karton an und ist im Idealfall binomialverteilt mit p = 0.747508 und variablem n.
Es muss gelten: ≥ 0.7
Weil man ja aber nicht in den WTR eingeben kann, müssen wir diese Wahrscheinlichkeit über die Gegenwahrscheinlichkeit berechnen:
= 1 - ≥ 0.7 |+ - 0.7
0.3 ≥ oder ≤ 0.3
Jetzt müssen wir eben so lange mit verschiedenen Werten von n probieren, bis diese Gleichung erstmals erfüllt wird:
Dabei stellt sich nun natürlich die Frage, mit welchem Wert für n wir dabei beginnen. Im Normalfall enden 74.7508% der Versuche mit einem Treffer. Also müssten dann doch bei ≈ 20 Versuchen auch ungefähr 15 (≈0.747508⋅20) Treffer auftreten.
Wir berechnen also mit unserem ersten n=20:
≈ 0.3929
(TI-Befehl: Binomialcdf ...)
Je nachdem, wie weit nun dieser Wert noch von den gesuchten 0.3 entfernt ist, erhöhen bzw. verkleinern wir das n eben in größeren oder kleineren Schrittweiten.
Dies wiederholen wir solange, bis wir zwei aufeinanderfolgende Werte von n gefunden haben, bei denen die 0.3 überschritten wird.
Aus der Werte-Tabelle (siehe links) erkennt man dann, dass erstmals bei n=21 die gesuchte Wahrscheinlichkeit unter 0.3 ist.
n muss also mindestens 21 sein, damit ≤ 0.3 oder eben ≥ 0.7 gilt.
Normalverteilung mehrstufig
Beispiel:
Auf einer großen Hühnerfarm mit freilaufenden Hühnern werden täglich sehr viele Eier gelegt, deren Masse man als normalverteilt mit Erwartungswert 70g und Standardabweichung 6g annehmen kann. Für einen Biomarkt müssen die Eierproduzenten ein Mindestgewicht angeben. der Biomarkt kontrolliert dieses Mindestgewicht gelegentlich, in dem er 6 Eier herausnimmt und wiegt. Wie hoch müssen die Eierproduzenten dieses angegebene Mindestgewicht benennen, damit bei der Kontrolle mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% alle 6 Eier diese Mindestvorgabe erfüllen?
(Bitte auf 1 Stelle nach dem Komma runden)
Die Masse eines Hühnereis in g soll als normalverteilte Zufallsgröße X mit µ=70 und σ=6 bezeichnet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ei die Vorgabe (Mindestgewicht) erfüllt, bezeichnen wir p.
Damit diese Vorgabe nun auch wirklich bei allen 6 kontrollierten Eiern erfüllt wird, muss somit gelten:
p6 ≥ 0.7 (Die 6 kontrollierten Eier kann man als mehrstufiges Zufallsexperiment mit gleichbleibender Einzelwahrscheinlichkeit p interpretieren.)
Wenn wir jetzt hier die 6-te Wurzel ziehen, erhalten wir die notwendige Einzelwahrscheinlichkeit p, dass ein Ei die Vorgabe (Mindestgewicht) erfüllt:
Einzelwahrscheinlichkeit: p ≥ 0,9423
Wir suchen jetzt also in der Normalverteilung nach einem Mindestgewicht, das mit der Wahrscheinlichkeit 0,9423 eingehalten wird;
also nach einem k mit P(X ≥ k) ≥ 0,9423
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0,9423, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0,0577 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0,9423 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0,0577 liefert der WTR k ≈ 60.555.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung VFT
Beispiel:
Eine Maschine produziert Schrauben, deren Länge man als normalverteilt mit Erwartungswert 100 mm und Standardabweichung 0,7 mm annehmen kann. 30% der Schrauben, die mit dieser Maschine hergestellt werden bestehen aus Stahl, der Rest aus Messing. Ist eine Schraube kürzer als eine bestimmte Mindestlänge, so gilt sie als zu kurz. Unter den zu kurzen Schrauben sind 70% aus Messing. Von den Schrauben aus Messing sind 4% zu kurz. Ab welcher Länge gelten solche Schrauben als zu kurz?
(Bitte auf 1 Stelle nach dem Komma runden)
Um die Aufgabe mit einer Vierfeldertafel lösen zu können, müssen wir erst unsere Ergebnisse A und B definieren:
: Stahl
: nicht Stahl, also Messing
: zu kurz
: nicht zu kurz, also Länge ok
Hiermit ergibt sich folgende Vierfeldertafel:
|
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
|---|---|---|---|
|
(Stahl) | 0,3 | ||
|
(Messing) | |||
Diese müssen wir nun vollends ausfüllen:
Als erstes tragen wir rechts unten die Summe + = + = 1 ein, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass gilt oder dass gilt 100%.
Dann tragen wir alle direkt aus dem Text entnehmbaren und die dadurch berechenbaren Wahrscheinlichkeiten in die Vierfeldertafel ein.
|
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
|---|---|---|---|
|
(Stahl) | 0,3 | ||
|
(Messing) | 0,7 | ||
| 1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "Messing" sind es
4% kann man die Wahrscheinlichkeit
=
0,7 ⋅
0,04 =
0,028 berechnen.
|
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
|---|---|---|---|
|
(Stahl) | 0,3 | ||
|
(Messing) | 0,028 | 0,7 | |
| 1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "zu kurz" sind es
70% kann man die Wahrscheinlichkeit
Daraus ergibt sich
|
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
|---|---|---|---|
|
(Stahl) | 0,3 | ||
|
(Messing) | 0,028 | 0,7 | |
| 0,04 | 1 |
Jetzt können wir wieder die restlichen Wahrscheinlichkeiten einfach mit der Vierfeldertafel berechnen:
|
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
|---|---|---|---|
|
(Stahl) | 0,012 | 0,288 | 0,3 |
|
(Messing) | 0,028 | 0,672 | 0,7 |
| 0,04 | 0,96 | 1 |
Wir wissen jetzt also, dass die Wahrscheinlichkeit für "zu kurz" ungefähr 0,04 beträgt.
Jetzt suchen wie in der Normalverteilung nach einem mm-Wert k, für den gilt P(X ≤ k) ≈ 0,04
Der WTR liefert für P(X ≤ k) = 0,04 den Wert k ≈ 98.775.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
