Aufgabenbeispiele von Normalverteilung
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Intervall Normalverteilung (einfach)
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=5 und der Standardabweichung σ=0.2 .
Berechne P(X ≥ 5).
Runde dein Ergebnis auf 3 Stellen hinter dem Komma.
Hier kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: Erst μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben. Die rechte Intervallgrenze wäre hier jedoch + ∞. Stattdessen kann man einfach einen sehr großen Wert eingeben, z.B.: 10000000.
Jetzt kann man das Ergebnis ablesen: P(X ≥ 5) ≈ 0.5
Intervall Normalverteilung rückwärts
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=50 und der Standardabweichung σ=9.5 .
Es gilt P(X ≥ k) = 0.45. Bestimme k.
Runde auf eine Stelle hinter dem Komma genau.
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0.45, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0.55 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0.45 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0.55 liefert der WTR k ≈ 51.194.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung Anwendung
Beispiel:
Man geht davon aus, dass die Intelligenz bei Menschen normalverteilt ist. Ein Intelligenztest wird immer so skaliert, dass der Erwartungswert des IQ bei 100 und die Standardabweichung bei 15 liegt. Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig gewählter Mensch einen Intelligenzquotient zwischen 70 und 76 hat.
(Bitte auf 3 Stellen nach dem Komma runden)
Die Zufallsgröße X beschreibt den Intelligenzquotient IQ, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 100 und der Standardabweichung σ = 15.
Somit kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: Erst μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben. Und schon kann man das Ergebnis ablesen:
P(70 ≤ X ≤ 76) ≈ 0.032
Normalverteilung Anwendung (rückwärts)
Beispiel:
Ein exotisches Insekt wird im Mittel 5 cm lang. Dabei beträgt die Standardabweichung der Körperlänge 0,8 cm. Wie lang darf ein solches Insekt höchstens sein, damit es zu den kleinsten 75% dieser Insekten gehört.
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Körperlänge des Insekts im cm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 5 und der Standardabweichung σ = 0.8.
Gesucht ist somit das k, so dass P(X ≤ k) = 0.75 gilt.
Der WTR liefert für P(X ≤ k) = 0.75 den Wert k ≈ 5.54.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Mittelwert, Standardabw. ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an.
Den Mittelwert μ= -3 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 3 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
μ und σ ablesen und Interval berechnen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an und berechne damit die eingefärbte Fläche.
Den Mittelwert μ= -1 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 1 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Jetzt kann man einfach einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben - und schließlich das Ergebnis ablesen:
P(-2 ≤ X ≤ 0) ≈ 0.6827
Symmetrie nutzen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit einem ganzzahligen Erwartungswert μ. Der Inhalt der gefärbten Fläche beträgt 0.423.
Bestimme P(X ≤ 3).
Gib die Wahrscheinlichkeit auf 3 Stellen nach dem Komma genau an.
Wir wissen, dass das Schaubild einer normalverteilten Zufallsgröße achsenssymmetrisch zur senkrechten Gerade durch den Hochpunkt ist, hier also zu x = 5.
Somit gilt auch für den helleren blauen Flächeninhalt, der der Wahrscheinlichkeit P(3 ≤ X ≤ 5) entspricht: P(3 ≤ X ≤ 5) = 0.423.
Die beiden roten Flächen teilen sich dann die Restwahrscheinlichkeit:
1 - 0.423 - 0.423 =
0.154
Aus den bereits oben genannten Symmetriegründen sind aber auch die beiden roten Flächen gleich groß, so dass für die gesuchte (dunklere) Fläche gilt:
P(X ≤ 3) = = 0.077
Standardabweichung bestimmen
Beispiel:
Der Punkt P(-6|0.021) liegt auf der Gauß'schen Glockenkurve mit ganzzahligem Parameter σ und μ = -6.
Bestimme die Standardabweichung σ.
Gegeben ist ja der Hochpunkt der Gauß' schen Glockenkurve, weil ja der gegebene x-Wert gerade dem Erwartungswert μ = -6 entspricht.
Um einen ersten möglichen Wert für eine Standardabweichung σ zu bekommen, berechen wir am besten den Quotient von 0,5 und dem y-Wert der gegebenen Hochpunkts, also ≈ 23.81 und runden diesen auf σ1 = 24.
Damit berechnen wir nun den y-Wert der Glockenkurve (mit μ = -6 und σ1=24) an der gegebenen Stelle x = -6
und erhalten f1(-6) = 0.0166
(TI: DISTR -> 1: Normalpdf; Casio: Dichte ..).
Wir wissen ja: Je größer das σ ist, desto breiter wird die Glockenkurve. Da ja aber die ganze Fläche unter der Glockenkurve (die ja der Gesamt-Wahrscheinlichkeit für alles entspricht) immer genau 1 ist, muss die breitere Glockenkurve dementsprechend auch flacher und damit mit einem niedrigeren Hochpunkt ausfallen. Somit gilt:
Je höher das σ, desto niedriger der y-Wert des Hochpunkts.
Und das der y-Wert unserer ersten Kurve mit σ1=24 (in der Abbilung in grün) zu tief war, muss also σ1 zu groß sein und wir müssen jetzt eben schrittweise kleinere Standardabweichungen σ durchprobieren und die zugehörigen y-Werte an der Stelle x = -6 berechnen:
μ = -6 | σ = 23 | f(-6) = 0.0173 |
μ = -6 | σ = 22 | f(-6) = 0.0181 |
μ = -6 | σ = 21 | f(-6) = 0.019 |
μ = -6 | σ = 20 | f(-6) = 0.0199 |
μ = -6 | σ = 19 | f(-6) = 0.021 |
Somit muss die gesuchte Standardabweichung σ = 19 sein.
variabler Erwartungswert (Anwendungen)
Beispiel:
Bei einer Getränkeabfüllanlage kann man die Füllmenge der Flaschen auf ganze ml einstellen. Trotzdem ist dann nicht in allen abgefüllten Flaschen ganz exakt gleich viel drin. Man kann aber davon ausgehen, dass die tatsächliche Füllmenge normalverteilt ist mit der eingestellten Füllmenge als Erwartungswert und einer Standardabweichung von 3,5 ml. Auf welchen Wert (ganzzahlig in ml) muss man die Abfüllanlage mindestens einstellen, damit in einer zufällig abgefüllten Flasche mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 75% mindestens 700 ml drin ist?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Abfüllmenge in ml.
Zunächst untersuchen wir die Wahrscheinlichkeit, wenn der Erwartungswert μ = 700 gewählt würde. Aus Symmetriegründen wäre dann aber P(X ≥ 700) = 0,5.
Deswegen wird nun der Erwartungswert schrittweise immer um eine Einheit erhöht, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 700) mindestens 0.75 ist:
μ = 700: P(X ≥ 700) = 0.5
μ = 701: P(X ≥ 700) = 0.6125
μ = 702: P(X ≥ 700) = 0.7161
μ = 703: P(X ≥ 700) = 0.8043
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 703 einstellen.
Normalverteilung variables σ
Beispiel:
Eine Maschine soll Schrauben der Länge 7 mm herstellen. Ein Kunde will die Maschine aber nur kaufen, wenn die Wahrscheinlichkeit kleiner als 20% ist, dass die Länge einer Schraube um mehr als 0,8 mm von den geforderten 7 mm abweicht. Man kann davon ausgehen, dass die Schraubenlänge normalverteilt ist mit dem Erwartungswert 7. Welche Standardabweichung (auf eine Stelle hinter dem Komma genau) darf die Normalverteilung dieser Maschine höchstens haben?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm.
Gesucht ist die Standardabweichung σ, so dass P(X ≤ 6.2) + P(X ≥ 7.8) < 20% oder eben, dass P(6.2 ≤ X ≤ 7.8) ≥ 0.8 gilt.
Je kleiner das σ ist, desto enger und höher ist die Glockenkurve der Dichtefunktion.
Aufgrund der Sigmaregel (P(μ-2σ ≤ X ≤ μ+2σ) ≈ 95,4% ) wissen wir, dass die 0.8 mm eine kleinere Wahrscheinlichkeit auf sich vereinen als eine Abweichung um 2 σ, folglich muss die Abweichung 0.8 weniger als 2 σ entsprechen.
0.8 < 2⋅σ |:2
0.4 < σ
Wir starten also mal bei σ = 0.4 und erhöhen dieses so lange, bis P(6.2 ≤X ≤ 7.8) unter die 0.8 sinkt:
σ = 0.4: P(6.2 ≤ X ≤ 7.8) ≈ 0.9545
σ = 0.5: P(6.2 ≤ X ≤ 7.8) ≈ 0.8904
σ = 0.6: P(6.2 ≤ X ≤ 7.8) ≈ 0.8176
σ = 0.7: P(6.2 ≤ X ≤ 7.8) ≈ 0.7469
Die Standardabweichung darf also höchstens σ = 0.6 einstellen.
Normalverteilung Anwendung (rückwärts)
Beispiel:
Eine Firma produziert 90 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozesse treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,5 mm. Wie lange muss dann eine Schraube mindenstens sein, damit sie zu den längsten 75% der Schrauben gehört.
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 90 und der Standardabweichung σ = 0.5.
Gesucht ist somit das k, so dass P(X ≥ k) = 0.75 gilt.
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0.75, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0.25 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0.75 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0.25 liefert der WTR k ≈ 89.663.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Sigmaregel rückwärts
Beispiel:
X ist normalverteilt mit μ = 120 und σ. Es gilt P(110 ≤ X ≤ 120) ≈ 0,477. Bestimme σ.
Es gilt: P(110 ≤ X ≤ 120) ≈ 0,477
oder anders ausgedrückt:
P(μ - 10 ≤ X ≤ μ) ≈ 0
Wegen der Symmetrie der Gauß'schen Glockenkurve gilt dann:
P(μ - 10 ≤ X ≤ μ + 10) ≈ 0,954
Aufgrund der Sigma-Regel P(μ - 2⋅σ ≤ X ≤ μ - 2⋅σ)
≈ 0.954
muss also 2⋅σ = 10 sein.
Für die Standardabweichung gilt somit: σ = 5 .
Dichtefunktion aus Graph ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib den Funktionsterm der Dichtefunktion an.
Den Mittelwert μ= 5 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 3 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Eingesetzt in die allgemeine Dichtefunktion: φ(x) = ergibt:
φ(x) =
Kombination Normal- und Binomialverteilung
Beispiel:
Eine Firma produziert 50 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozess treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,5 mm. Die Schrauben werden dabei in Kartons mit 48 Stück verpackt. Ist eine Schraube kürzer als 49,8 mm, so gilt sie als zu kurz. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einem zufällig gewählten Karton nicht mehr als 15 Schrauben zu kurz sind?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Schraube als zu kurz gilt. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 50 und der Standardabweichung σ = 0.5.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≤ 49.8) ≈ 0.3446 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes der 48 Exemplare gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der zu kurzen Schrauben in einem Karton zählt) als binomialverteilt mit n = 48 und p = 0.345 annehmen.
Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit gilt somit:
=
= 0.3818
(TI-Befehl: binomcdf(48,0.345,15) - binomcdf(48,0.345,-1))
Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit ca. 38,2%.
Normalverteilung rw. (Symmetrie)
Beispiel:
Eine Firma produziert 40 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozesse treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,6 mm. Bestimme das kleinste Intervall (von Schraubenlängen in mm), in dem 10% dieser Schrauben liegen?
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 40 und der Standardabweichung σ = 0.6.
Gesucht ist ja das kleinste Intervall, dessen Wahrscheinlichkeit 10% auf sich vereint.
Weil ja die Gauß'sche Glockenkurve symmetrisch zu x = 40 ist, und um den Erwartungswert die höchsten Werte und damit auch die größten Flächen möglich sind, muss dieses kleinste Intervall symmetrisch um den Erwartungswert herum liegen (siehe rote Fläche unter dem Graph).
Folglich muss gelten: P(µ-d ≤ X ≤ µ+d) = 0.1.
Wegen der Symmetrie bedeutet das dann ja aber P(µ-d ≤ X ≤ µ) = 0.05 ("Hälfte des roten Bereichs").
Und da immer P(X ≤ µ) = 0.5 gilt, muss also P(X ≤ µ-d) = 0.45 sein ("blauer Bereich").
Der WTR liefert für P(X ≤ µ-d) = 0.45 den Wert µ-d ≈ 39.925.
Dieser hat also von µ = 40 den Abstand d = 40-39.925 = 0.075, somit ist der rechte Rand µ+d bei 40+0.075 = 40.075.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Kombination Normal- und Binomialverteilung rw
Beispiel:
Ein exotisches Insekt wird im Mittel 40 mm lang. Dabei beträgt die Standardabweichung der Körperlänge 6 mm. Übergroße Insekten mit einer Länge von über 50,2 mm gelten als besonders aggressiv und greifen oft andere Insekten an. Deswegen sollten nie mehr als 7 solcher übergroßen Insekten in einem Terrarium untergebracht sein. Wie viele Insekten kann man höchstens in ein Terrarium setzen, damit dies mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 80 gewährleistet ist?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Insekt die problematische Größe hat. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei die Körperlänge des Insekts, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 40 und der Standardabweichung σ = 6.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≥ 50.2) ≈ 0.044565 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes Exemplar gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der die Insekten mit der problematischen Mindestgröße zählt) als binomialverteilt mit unbekanntem n und p = 0.044565 annehmen.
n | P(X≤k) |
---|---|
... | ... |
125 | 0.8048 |
126 | 0.7991 |
127 | 0.7933 |
128 | 0.7875 |
129 | 0.7816 |
130 | 0.7756 |
131 | 0.7696 |
132 | 0.7635 |
133 | 0.7573 |
134 | 0.7511 |
135 | 0.7449 |
136 | 0.7386 |
137 | 0.7323 |
138 | 0.7259 |
139 | 0.7194 |
140 | 0.713 |
141 | 0.7065 |
142 | 0.6999 |
143 | 0.6934 |
144 | 0.6868 |
145 | 0.6802 |
146 | 0.6735 |
147 | 0.6668 |
148 | 0.6601 |
149 | 0.6534 |
150 | 0.6467 |
151 | 0.6399 |
152 | 0.6332 |
153 | 0.6264 |
154 | 0.6196 |
155 | 0.6128 |
156 | 0.606 |
157 | 0.5992 |
... | ... |
Die Zufallsgröße X gibt die Insekten mit der problematischen Mindestgröße an und ist im Idealfall binomialverteilt mit p = 0.044565 und variablem n.
Es muss gelten: ≥ 0.8
Jetzt müssen wir eben so lange mit verschiedenen Werten von n probieren, bis diese Gleichung erstmals erfüllt wird:
Dabei stellt sich nun natürlich die Frage, mit welchem Wert für n wir dabei beginnen. Im Normalfall enden 4.4565% der Versuche mit einem Treffer. Also müssten dann doch bei ≈ 157 Versuchen auch ungefähr 7 (≈0.044565⋅157) Treffer auftreten.
Wir berechnen also mit unserem ersten n=157:
≈ 0.5992
(TI-Befehl: Binomialcdf ...)
Je nachdem, wie weit nun dieser Wert noch von den gesuchten 0.8 entfernt ist, erhöhen bzw. verkleinern wir das n eben in größeren oder kleineren Schrittweiten.
Dies wiederholen wir solange, bis wir zwei aufeinanderfolgende Werte von n gefunden haben, bei denen die 0.8 überschritten wird.
Aus der Werte-Tabelle (siehe links) erkennt man dann, dass letztmals bei n=125 die gesuchte Wahrscheinlichkeit über 80% ist.
Normalverteilung mehrstufig
Beispiel:
Eine Brauerei aus dem württembergischen Allgäu muss sich manchmal gegen Vorwürfe eines Mitbewerbers mit deutlich weniger bekömmlichem Bier wehren, dass die Flaschen nicht richtig gefüllt wären. Bei der Abfüllanlage kann man die Soll-Füllmenge auf jeden ganzzahligen ml-Wert einstellen. Die tatsächliche Füllmenge kann man dann als normalverteilt mit der eingestellten Füllmenge als Erwartungswert und der Standardabweichung 4ml annehmen. Auf welchen Wert muss man nun den Erwartungswert einstellen, damit 6 zufällig ausgewählte Flaschen mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% alle mindestens die geforderten 500ml Bier enthalten?
Die Füllmenge einer Flasche im ml soll als normalverteilte Zufallsgröße X mit variablem Erwartungswert µ und σ=4 bezeichnet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Flasche die Vorgabe (Mindestfüllmenge) erfüllt, bezeichnen wir p.
Damit diese Vorgabe nun auch wirklich bei allen 6 zufällig gewählten Flaschen erfüllt wird, muss somit gelten:
p6 ≥ 0.75 (Die 6 zufällig gewählten Flasche kann man als mehrstufiges Zufallsexperiment mit gleichbleibender Einzelwahrscheinlichkeit p interpretieren.)
Wenn wir jetzt hier die 6-te Wurzel ziehen, erhalten wir die notwendige Einzelwahrscheinlichkeit p, dass eine Flasche die Vorgabe (Mindestfüllmenge) erfüllt:
Einzelwahrscheinlichkeit: p ≥ 0,9532
Wir suchen jetzt also nach einer Normalverteilung mit einem bestimmten Erwartungswert µ, für den die Mindestfüllmenge von 500 ml mit der Wahrscheinlichkeit 0,9532 eingehalten wird;
also dass P(X ≥ 500) ≥ 0,9532
Wir starten mit der Mindestvorgabe µ = 500 als Erwartungswert und erhöhen dann schrittweise immer um eine Einheit, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 500) mindestens 0,9532 ist:
μ = 501: P(X ≥ 500) = 0.5987
μ = 502: P(X ≥ 500) = 0.6915
μ = 503: P(X ≥ 500) = 0.7734
μ = 504: P(X ≥ 500) = 0.8413
μ = 505: P(X ≥ 500) = 0.8944
μ = 506: P(X ≥ 500) = 0.9332
μ = 507: P(X ≥ 500) = 0.9599
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 507 einstellen.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung VFT
Beispiel:
Auf einer großen Hühnerfarm mit freilaufenden Hühnern werden täglich sehr viele Eier gelegt, deren Masse man als normalverteilt mit Erwartungswert 45g und Standardabweichung 6g annehmen kann. Die Hühner auf der Farm stammen von zwei unterschiedlichen Rassen, so dass 25% der Eier weiß und der Rest bräunlich ist. Die Eier werden in zwei verschiedenen Größen (groß und klein) angeboten. Dabei werden 40% der weißen Eier als groß eingestuft. Der Anteil der weißen Eier unter den allen großen Eiern beträgt 34,78%. Bei wieviel Gramm ist die Grenze zwischen großen und kleinen Eiern?
(Bitte auf 1 Stelle nach dem Komma runden)
Um die Aufgabe mit einer Vierfeldertafel lösen zu können, müssen wir erst unsere Ergebnisse A und B definieren:
: weiß
: nicht weiß, also bräunlich
: groß
: nicht groß, also klein
Hiermit ergibt sich folgende Vierfeldertafel:
(groß) |
(klein) | ||
---|---|---|---|
(weiß) | 0,25 | ||
(bräunlich) | |||
Diese müssen wir nun vollends ausfüllen:
Als erstes tragen wir rechts unten die Summe + = + = 1 ein, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass gilt oder dass gilt 100%.
Dann tragen wir alle direkt aus dem Text entnehmbaren und die dadurch berechenbaren Wahrscheinlichkeiten in die Vierfeldertafel ein.
(groß) |
(klein) | ||
---|---|---|---|
(weiß) | 0,25 | ||
(bräunlich) | 0,75 | ||
1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "weiß" sind es
40% kann man die Wahrscheinlichkeit
=
0,25 ⋅
0,4 =
0,1 berechnen.
(groß) |
(klein) | ||
---|---|---|---|
(weiß) | 0,1 | 0,25 | |
(bräunlich) | 0,75 | ||
1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "groß" sind es
34.78% kann man die Wahrscheinlichkeit
Daraus ergibt sich
(groß) |
(klein) | ||
---|---|---|---|
(weiß) | 0,1 | 0,25 | |
(bräunlich) | 0,75 | ||
0,2875 | 1 |
Jetzt können wir wieder die restlichen Wahrscheinlichkeiten einfach mit der Vierfeldertafel berechnen:
(groß) |
(klein) | ||
---|---|---|---|
(weiß) | 0,1 | 0,15 | 0,25 |
(bräunlich) | 0,1875 | 0,5625 | 0,75 |
0,2875 | 0,7125 | 1 |
Wir wissen jetzt also, dass die Wahrscheinlichkeit für "großes Ei" ungefähr 0,2875 beträgt.
Jetzt suchen wie in der Normalverteilung nach einem g-Wert k, für den gilt P(X ≥ k) ≈ 0,2875
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0,2875, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0,7125 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0,2875 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0,7125 liefert der WTR k ≈ 48,364.
Als "großes Ei" gilt also ab 48,364 g.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )