Aufgabenbeispiele von Normalverteilung
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Intervall Normalverteilung (einfach)
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=4 und der Standardabweichung σ=2.4 .
Berechne P(X ≤ 4.5).
Runde dein Ergebnis auf 3 Stellen hinter dem Komma.
Hier kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: Erst μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben. Die linke Intervallgrenze wäre hier jedoch - ∞. Stattdessen kann man einfach einen sehr kleinen Wert eingeben, z.B.: -10000000.
Jetzt kann man das Ergebnis ablesen: P(X ≤ 4.5) ≈ 0.5825
Intervall Normalverteilung rückwärts
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt mit dem Erwartungswert μ=20 und der Standardabweichung σ=9 .
Es gilt P(X ≥ k) = 0.2. Bestimme k.
Runde auf eine Stelle hinter dem Komma genau.
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0.2, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0.8 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0.2 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0.8 liefert der WTR k ≈ 27.575.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung Anwendung
Beispiel:
Eine Firma produziert 90 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozess treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,4 mm. Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig gewählte Schraube kleiner oder gleich 89,5 hat.
(Bitte auf 3 Stellen nach dem Komma runden)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 90 und der Standardabweichung σ = 0.4.
Somit kann man einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: Erst μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben. Die linke Intervallgrenze wäre hier jedoch - ∞. Stattdessen kann man einfach einen sehr kleinen Wert eingeben, z.B.: -10000000.
Jetzt lässt sich das Ergebnis ablesen: P(X ≤ 89.5) ≈ 0.1056
Normalverteilung Anwendung (rückwärts)
Beispiel:
Ein exotisches Insekt wird im Mittel 2 cm lang. Dabei beträgt die Standardabweichung der Körperlänge 0,9 cm. Wie lang darf ein solches Insekt höchstens sein, damit es zu den kleinsten 85% dieser Insekten gehört.
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt die Körperlänge des Insekts im cm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 2 und der Standardabweichung σ = 0.9.
Gesucht ist somit das k, so dass P(X ≤ k) = 0.85 gilt.
Der WTR liefert für P(X ≤ k) = 0.85 den Wert k ≈ 2.933.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Mittelwert, Standardabw. ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an.
Den Mittelwert μ= 3 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 2 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
μ und σ ablesen und Interval berechnen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib die Werte für μ und σ an und berechne damit die eingefärbte Fläche.
Den Mittelwert μ= 2 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 3 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Jetzt kann man einfach einfach die WTR-Befehle ("Normalcdf" beim TI, bzw. "Kumul. Normal-V" beim Casio) verwenden: μ und σ, dann die Intervallgrenzen eingeben - und schließlich das Ergebnis ablesen:
P(-2 ≤ X ≤ 4) ≈ 0.6563
Symmetrie nutzen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit einem ganzzahligen Erwartungswert μ. Der Inhalt der gefärbten Fläche beträgt 0.262.
Bestimme P(X ≤ -5).
Gib die Wahrscheinlichkeit auf 3 Stellen nach dem Komma genau an.
Wir wissen, dass das Schaubild einer normalverteilten Zufallsgröße achsenssymmetrisch zur senkrechten Gerade durch den Hochpunkt ist, hier also zu x = -4.
Somit gilt auch für den helleren blauen Flächeninhalt, der der Wahrscheinlichkeit P(-5 ≤ X ≤ -4) entspricht: P(-5 ≤ X ≤ -4) = 0.262.
Die beiden roten Flächen teilen sich dann die Restwahrscheinlichkeit:
1 - 0.262 - 0.262 =
0.476
Aus den bereits oben genannten Symmetriegründen sind aber auch die beiden roten Flächen gleich groß, so dass für die gesuchte (dunklere) Fläche gilt:
P(X ≤ -5) = = 0.238
Standardabweichung bestimmen
Beispiel:
Der Punkt P(-1|0.1995) liegt auf der Gauß'schen Glockenkurve mit ganzzahligem Parameter σ und μ = -1.
Bestimme die Standardabweichung σ.
Gegeben ist ja der Hochpunkt der Gauß' schen Glockenkurve, weil ja der gegebene x-Wert gerade dem Erwartungswert μ = -1 entspricht.
Um einen ersten möglichen Wert für eine Standardabweichung σ zu bekommen, berechen wir am besten den Quotient von 0,5 und dem y-Wert der gegebenen Hochpunkts, also ≈ 2.506 und runden diesen auf σ1 = 3.
Damit berechnen wir nun den y-Wert der Glockenkurve (mit μ = -1 und σ1=3) an der gegebenen Stelle x = -1
und erhalten f1(-1) = 0.133
(TI: DISTR -> 1: Normalpdf; Casio: Dichte ..).
Wir wissen ja: Je größer das σ ist, desto breiter wird die Glockenkurve. Da ja aber die ganze Fläche unter der Glockenkurve (die ja der Gesamt-Wahrscheinlichkeit für alles entspricht) immer genau 1 ist, muss die breitere Glockenkurve dementsprechend auch flacher und damit mit einem niedrigeren Hochpunkt ausfallen. Somit gilt:
Je höher das σ, desto niedriger der y-Wert des Hochpunkts.
Und das der y-Wert unserer ersten Kurve mit σ1=3 (in der Abbilung in grün) zu tief war, muss also σ1 zu groß sein und wir müssen jetzt eben schrittweise kleinere Standardabweichungen σ durchprobieren und die zugehörigen y-Werte an der Stelle x = -1 berechnen:
μ = -1 | σ = 2 | f(-1) = 0.1995 |
Somit muss die gesuchte Standardabweichung σ = 2 sein.
variabler Erwartungswert (Anwendungen)
Beispiel:
Bei einer Maschine, die Schrauben herstellt, kann man die Länge der Schrauben auf ganze mm einstellen. Trotzdem sind dann nicht alle produzierten Schrauben ganz exakt gleich lang. Man kann aber davon ausgehen, dass die Schraubenlänge normalverteilt ist mit der eingestellten Länge als Erwartungswert und einer Standardabweichung von 1,5 mm. Auf welchen Wert (ganzzahlig in mm) muss man die Maschine mindestens einstellen, wenn eine zufällig gewählte Schraube mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 75% mindestens 40 mm lang sein soll?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Schraubenlänge in mm.
Zunächst untersuchen wir die Wahrscheinlichkeit, wenn der Erwartungswert μ = 40 gewählt würde. Aus Symmetriegründen wäre dann aber P(X ≥ 40) = 0,5.
Deswegen wird nun der Erwartungswert schrittweise immer um eine Einheit erhöht, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 40) mindestens 0.75 ist:
μ = 40: P(X ≥ 40) = 0.5
μ = 41: P(X ≥ 40) = 0.7475
μ = 42: P(X ≥ 40) = 0.9088
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 42 einstellen.
Normalverteilung variables σ
Beispiel:
Ein Fernreisebusunternehmen gibt als Reisezeit zwischen zwei Städte 300 Minuten an. Da die tatsächliche Fahrtzeit immer etwas schwankt, kann sie als normalverteilt mit Erwartungswert μ = 300 und einer Standardabweichung σ angenommen werden. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verspätung von 9 oder mehr Minuten bei unter 5% liegt. Wie groß darf dann die Standardabweichung σ der Normalverteilung dieser Fahrten (auf eine Stelle nach dem Komma gerundet) maximal sein?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Fahrtzeit in Minuten.
Gesucht ist die Standardabweichung σ, so dass P(X ≥ 309) < 5% gilt.
Je kleiner das σ ist, desto enger und höher ist die Glockenkurve der Dichtefunktion.
Wegen der Symmetrie der Glockenkurve folgt aus P(X ≥ 309) < 5% , dass P(291 ≤ X ≤ 309) > 90 % gelten muss.
Aufgrund der Sigmaregel (P(μ-2σ ≤ X ≤ μ+2σ) ≈ 95,4% ) wissen wir, dass die 9 min eine kleinere Wahrscheinlichkeit auf sich vereinen als eine Abweichung um 2 σ, folglich muss die Abweichung 9 weniger als 2 σ entsprechen.
9 < 2⋅σ |:2
4.5 < σ
Wir starten also mal bei σ = 4.5 und erhöhen dieses so lange, bis P(X ≥ 309) über die 0.05;0.1] steigt:
σ = 4.5: P( X ≥ 309) ≈ 0.0227
σ = 4.6: P( X ≥ 309) ≈ 0.0252
...
σ = 5.2: P( X ≥ 309) ≈ 0.0417
σ = 5.3: P( X ≥ 309) ≈ 0.0447
σ = 5.4: P( X ≥ 309) ≈ 0.0478
σ = 5.5: P( X ≥ 309) ≈ 0.0509
Die Standardabweichung darf also höchstens σ = 5.4 einstellen.
variabler Erwartungswert (Anwendungen)
Beispiel:
Bei einer Getränkeabfüllanlage kann man die Füllmenge der Flaschen auf ganze ml einstellen. Trotzdem ist dann nicht in allen abgefüllten Flaschen ganz exakt gleich viel drin. Man kann aber davon ausgehen, dass die tatsächliche Füllmenge normalverteilt ist mit der eingestellten Füllmenge als Erwartungswert und einer Standardabweichung von 3 ml. Auf welchen Wert (ganzzahlig in ml) muss man die Abfüllanlage mindestens einstellen, damit in einer zufällig abgefüllten Flasche mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 75% mindestens 800 ml drin ist?
Die Zufallsgröße X beschreibt die Abfüllmenge in ml.
Zunächst untersuchen wir die Wahrscheinlichkeit, wenn der Erwartungswert μ = 800 gewählt würde. Aus Symmetriegründen wäre dann aber P(X ≥ 800) = 0,5.
Deswegen wird nun der Erwartungswert schrittweise immer um eine Einheit erhöht, bis die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(X ≥ 800) mindestens 0.75 ist:
μ = 800: P(X ≥ 800) = 0.5
μ = 801: P(X ≥ 800) = 0.6306
μ = 802: P(X ≥ 800) = 0.7475
μ = 803: P(X ≥ 800) = 0.8413
Man muss also den Erwartungswert auf mindestens μ = 803 einstellen.
Sigmaregel rückwärts
Beispiel:
X ist normalverteilt mit μ = 240 und σ. Es gilt P(244 ≤ X ≤ ∞) ≈ 0,1585. Bestimme σ.
Es gilt: P(244 ≤ X ≤ ∞) ≈ 0,1585
oder anders ausgedrückt:
P(μ + 4 ≤ X ≤ ∞) ≈ 0
wegen P(μ ≤ X ≤ ∞) = 0,5 gilt somit:
P(μ ≤ X ≤ μ + 4) ≈ 0
Wegen der Symmetrie der Gauß'schen Glockenkurve gilt dann:
P(μ - 4 ≤ X ≤ μ + 4) ≈ 0,683
Aufgrund der Sigma-Regel P(μ - 1⋅σ ≤ X ≤ μ - 1⋅σ)
≈ 0.683
muss also 1⋅σ = 4 sein.
Für die Standardabweichung gilt somit: σ = 4 .
Dichtefunktion aus Graph ablesen
Beispiel:
Die Zufallsgröße X ist normalverteilt. Ihr Schaubild zeigt die zugehörige Gauß'sche Glockenkurve mit den ganzzahligen Parametern μ und σ.
Gib den Funktionsterm der Dichtefunktion an.
Den Mittelwert μ= 0 kann man einfach am x-Wert des Hochpunkts der Glockenkurve ablesen.
Die Standardabweichung σ = 4 kann man am Abstand der x-Werte des Hochpunkts vom Wendepunkt ablesen.
Eingesetzt in die allgemeine Dichtefunktion: φ(x) = ergibt:
φ(x) =
Kombination Normal- und Binomialverteilung
Beispiel:
Man geht davon aus, dass die Intelligenz bei Menschen normalverteilt ist. Ein Intelligenztest wird immer so skaliert, dass der Erwartungswert des IQ bei 100 und die Standardabweichung bei 15 liegt. Es werden 145 Menschen zufällig ausgesucht und getestet. Wie hoch ist dabei die Wahrscheinlichkeit, dass darunter mindestens 4 Hochbegabte, also mit einem IQ von mindestens 130, sind?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig gewählter Mensch hochbegabt ist. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei den Intelligenzquotient IQ, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 100 und der Standardabweichung σ = 15.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≥ 130) ≈ 0.0228 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes der 145 Exemplare gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der hochbegabten Menschen mit einem IQ über 130 zählt) als binomialverteilt mit n = 145 und p = 0.023 annehmen.
Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit gilt somit:
=
1 - ≈ 1 - 0.5799 = 0.4201
(TI-Befehl: binomcdf(145,0.023,145) - binomcdf(145,0.023,3))
Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit ca. 42%.
Normalverteilung rw. (Symmetrie)
Beispiel:
Man geht davon aus, dass die Intelligenz bei Menschen normalverteilt ist. Ein Intelligenztest wird immer so skaliert, dass der Erwartungswert des IQ bei 100 und die Standardabweichung bei 15 liegt. Zwischen welchen IQ-Werten liegt das kleinste Intervall, in dem 10% der Bevölkerung ihren IQ haben?
(Bitte auf 2 Stellen nach dem Komma runden, ohne Einheiten eingeben!)
Die Zufallsgröße X beschreibt den Intelligenzquotient IQ, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 100 und der Standardabweichung σ = 15.
Gesucht ist ja das kleinste Intervall, dessen Wahrscheinlichkeit 10% auf sich vereint.
Weil ja die Gauß'sche Glockenkurve symmetrisch zu x = 100 ist, und um den Erwartungswert die höchsten Werte und damit auch die größten Flächen möglich sind, muss dieses kleinste Intervall symmetrisch um den Erwartungswert herum liegen (siehe rote Fläche unter dem Graph).
Folglich muss gelten: P(µ-d ≤ X ≤ µ+d) = 0.1.
Wegen der Symmetrie bedeutet das dann ja aber P(µ-d ≤ X ≤ µ) = 0.05 ("Hälfte des roten Bereichs").
Und da immer P(X ≤ µ) = 0.5 gilt, muss also P(X ≤ µ-d) = 0.45 sein ("blauer Bereich").
Der WTR liefert für P(X ≤ µ-d) = 0.45 den Wert µ-d ≈ 98.115.
Dieser hat also von µ = 100 den Abstand d = 100-98.115 = 1.885, somit ist der rechte Rand µ+d bei 100+1.885 = 101.885.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Kombination Normal- und Binomialverteilung rw
Beispiel:
Eine Firma produziert 90 mm lange Schrauben. Aufgrund mehrerer Faktoren beim Produktionsprozess treten Schwankungen bei der tatsächlichen Länge auf. Dabei beträgt die Standardabweichung 0,6 mm. Ist eine Schraube kürzer als 89,6 mm, so gilt sie als zu kurz. Wie viele Schrauben muss man produzieren, um mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 70%, mindestens 14 Schrauben zu erhalten, die brauchbar, also nicht zu kurz sind?
Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Schraube als lang genug gilt. Die Zufallsgröße Y beschreibt dabei die Schraubenlänge in mm, sie wird als normalverteilt angenommen mit dem Erwartungswert μ = 90 und der Standardabweichung σ = 0.6.
Mit derm WTR lässt sich so P(Y ≥ 89.6) ≈ 0.747508 berechnen.
(TI: Normalcdf, Casio: Kumul. Normal-V. )
Und weil dies für jedes Exemplar gilt, können wir die Zufallsgröße X (, die die Anzahl der die ausreichend langen Schrauben in einem Karton zählt) als binomialverteilt mit unbekanntem n und p = 0.747508 annehmen.
n | P(X≤k) |
---|---|
... | ... |
19 | 0.3417 |
20 | 0.2221 |
... | ... |
Die Zufallsgröße X gibt die ausreichend langen Schrauben in einem Karton an und ist im Idealfall binomialverteilt mit p = 0.747508 und variablem n.
Es muss gelten: ≥ 0.7
Weil man ja aber nicht in den WTR eingeben kann, müssen wir diese Wahrscheinlichkeit über die Gegenwahrscheinlichkeit berechnen:
= 1 - ≥ 0.7 |+ - 0.7
0.3 ≥ oder ≤ 0.3
Jetzt müssen wir eben so lange mit verschiedenen Werten von n probieren, bis diese Gleichung erstmals erfüllt wird:
Dabei stellt sich nun natürlich die Frage, mit welchem Wert für n wir dabei beginnen. Im Normalfall enden 74.7508% der Versuche mit einem Treffer. Also müssten dann doch bei ≈ 19 Versuchen auch ungefähr 14 (≈0.747508⋅19) Treffer auftreten.
Wir berechnen also mit unserem ersten n=19:
≈ 0.3417
(TI-Befehl: Binomialcdf ...)
Je nachdem, wie weit nun dieser Wert noch von den gesuchten 0.3 entfernt ist, erhöhen bzw. verkleinern wir das n eben in größeren oder kleineren Schrittweiten.
Dies wiederholen wir solange, bis wir zwei aufeinanderfolgende Werte von n gefunden haben, bei denen die 0.3 überschritten wird.
Aus der Werte-Tabelle (siehe links) erkennt man dann, dass erstmals bei n=20 die gesuchte Wahrscheinlichkeit unter 0.3 ist.
n muss also mindestens 20 sein, damit ≤ 0.3 oder eben ≥ 0.7 gilt.
Normalverteilung mehrstufig
Beispiel:
Auf einer großen Hühnerfarm mit freilaufenden Hühnern werden täglich sehr viele Eier gelegt, deren Masse man als normalverteilt mit Erwartungswert 50g und Standardabweichung 5g annehmen kann. Für einen Biomarkt müssen die Eierproduzenten ein Mindestgewicht angeben. der Biomarkt kontrolliert dieses Mindestgewicht gelegentlich, in dem er 6 Eier herausnimmt und wiegt. Wie hoch müssen die Eierproduzenten dieses angegebene Mindestgewicht benennen, damit bei der Kontrolle mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% alle 6 Eier diese Mindestvorgabe erfüllen?
(Bitte auf 1 Stelle nach dem Komma runden)
Die Masse eines Hühnereis in g soll als normalverteilte Zufallsgröße X mit µ=50 und σ=5 bezeichnet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ei die Vorgabe (Mindestgewicht) erfüllt, bezeichnen wir p.
Damit diese Vorgabe nun auch wirklich bei allen 6 kontrollierten Eiern erfüllt wird, muss somit gelten:
p6 ≥ 0.75 (Die 6 kontrollierten Eier kann man als mehrstufiges Zufallsexperiment mit gleichbleibender Einzelwahrscheinlichkeit p interpretieren.)
Wenn wir jetzt hier die 6-te Wurzel ziehen, erhalten wir die notwendige Einzelwahrscheinlichkeit p, dass ein Ei die Vorgabe (Mindestgewicht) erfüllt:
Einzelwahrscheinlichkeit: p ≥ 0,9532
Wir suchen jetzt also in der Normalverteilung nach einem Mindestgewicht, das mit der Wahrscheinlichkeit 0,9532 eingehalten wird;
also nach einem k mit P(X ≥ k) ≥ 0,9532
Der WTR kann leider kein k berechnen mit P(X ≥ k) = 0,9532, weil er immer nur ein k bei P(X ≤ k) = p berechnen kann.
Also nutzen wir aus, dass P(X ≤ k) = 0,0468 (im Schaubild die blaue Fläche) gelten muss, wenn P(X ≥ k) = 0,9532 (im Schaubild die rote Fläche) gilt.
Für P(X ≤ k) = 0,0468 liefert der WTR k ≈ 41.617.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )
Normalverteilung VFT
Beispiel:
Eine Maschine produziert Schrauben, deren Länge man als normalverteilt mit Erwartungswert 135 mm und Standardabweichung 0,4 mm annehmen kann. 40% der Schrauben, die mit dieser Maschine hergestellt werden bestehen aus Stahl, der Rest aus Messing. Ist eine Schraube kürzer als eine bestimmte Mindestlänge, so gilt sie als zu kurz. Unter den zu kurzen Schrauben sind 72,41% aus Messing. Von den Schrauben aus Messing sind 7% zu kurz. Ab welcher Länge gelten solche Schrauben als zu kurz?
(Bitte auf 1 Stelle nach dem Komma runden)
Um die Aufgabe mit einer Vierfeldertafel lösen zu können, müssen wir erst unsere Ergebnisse A und B definieren:
: Stahl
: nicht Stahl, also Messing
: zu kurz
: nicht zu kurz, also Länge ok
Hiermit ergibt sich folgende Vierfeldertafel:
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
---|---|---|---|
(Stahl) | 0,4 | ||
(Messing) | |||
Diese müssen wir nun vollends ausfüllen:
Als erstes tragen wir rechts unten die Summe + = + = 1 ein, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass gilt oder dass gilt 100%.
Dann tragen wir alle direkt aus dem Text entnehmbaren und die dadurch berechenbaren Wahrscheinlichkeiten in die Vierfeldertafel ein.
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
---|---|---|---|
(Stahl) | 0,4 | ||
(Messing) | 0,6 | ||
1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "Messing" sind es
7% kann man die Wahrscheinlichkeit
=
0,6 ⋅
0,07 =
0,042 berechnen.
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
---|---|---|---|
(Stahl) | 0,4 | ||
(Messing) | 0,042 | 0,6 | |
1 |
Aus der Information von der Teilgruppe mit "zu kurz" sind es
72.41% kann man die Wahrscheinlichkeit
Daraus ergibt sich
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
---|---|---|---|
(Stahl) | 0,4 | ||
(Messing) | 0,042 | 0,6 | |
0,058 | 1 |
Jetzt können wir wieder die restlichen Wahrscheinlichkeiten einfach mit der Vierfeldertafel berechnen:
(zu kurz) |
(Länge ok) | ||
---|---|---|---|
(Stahl) | 0,016 | 0,384 | 0,4 |
(Messing) | 0,042 | 0,558 | 0,6 |
0,058 | 0,942 | 1 |
Wir wissen jetzt also, dass die Wahrscheinlichkeit für "zu kurz" ungefähr 0,058 beträgt.
Jetzt suchen wie in der Normalverteilung nach einem mm-Wert k, für den gilt P(X ≤ k) ≈ 0,058
Der WTR liefert für P(X ≤ k) = 0,058 den Wert k ≈ 134.371.
(TI: invNormal, Casio: Inv. Normal-V. )