Aufgabenbeispiele von Anwendungen

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Integralanwendungen BF

Beispiel:

Bei einer Bakterienkultur geht man von einer Wachstumsrate von 5 e 3x -3 Bakterien pro Minute zur Zeit x (in Minuten) aus. Zu Zeitpunkt x=2 sind 79 Bakterien vorhanden. Wie viele sind es nach 5 Minuten?

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Zuerst berechnen wir die Änderung des Bestands zwischen 2 und 5:
2 5 5 e 3x -3 x

= [ 5 3 e 3x -3 ] 2 5

= 5 3 e 35 -3 - 5 3 e 32 -3

= 5 3 e 15 -3 - 5 3 e 6 -3

= 5 3 e 12 - 5 3 e 3


≈ 271224,51
Der neue Bestand setzt sich aus dem Anfangsbestand bei 2 und der Änderung zwischen 2 und 5 zusammen:
B = 79 + 5 3 e 12 - 5 3 e 3 ≈ 271303.51

Integralanwendungen

Beispiel:

Aus einem Wasserhahn läuft Wasser mit der Auslaufgeschwindigkeit f(x)= 4 e 3x -3 (in Liter pro Minute) in einen Wassertank. Nach 0 Minuten sind 6 Liter im Tank. Wieviel Liter sind nach 3 Minuten darin?

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Zuerst berechnen wir die Änderung des Bestands zwischen 0 und 3:
0 3 4 e 3x -3 x

= [ 4 3 e 3x -3 ] 0 3

= 4 3 e 33 -3 - 4 3 e 30 -3

= 4 3 e 9 -3 - 4 3 e 0 -3

= 4 3 e 6 - 4 3 e -3


≈ 537,839
Der neue Bestand setzt sich aus dem Anfangsbestand bei 0 und der Änderung zwischen 0 und 3 zusammen:
B = 6 + 4 3 e 6 - 4 3 e -3 ≈ 543.84

Integralfunktion - Gleichung

Beispiel:

Bestimme u > 0 so, dass 0 u ( -6x -5 ) x = -83,25

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0 u ( -6x -5 ) x

= [ -3 x 2 -5x ] 0 u

= -3 u 2 -5u - ( -3 0 2 -50 )

= -3 u 2 -5u - ( -30 +0)

= -3 u 2 -5u - (0+0)

= -3 u 2 -5u +0

= -3 u 2 -5u

Diese Integralfunktion soll ja den Wert -83,25 annehmen, deswegen setzen wir sie gleich :

-3 u 2 -5u = -83,25 | +83,25

-3 u 2 -5u +83,25 = 0

eingesetzt in die Mitternachtsformel (a-b-c-Formel):

u1,2 = +5 ± ( -5 ) 2 -4 · ( -3 ) · 83,25 2( -3 )

u1,2 = +5 ± 25 +999 -6

u1,2 = +5 ± 1024 -6

u1 = 5 + 1024 -6 = 5 +32 -6 = 37 -6 = - 37 6 ≈ -6.17

u2 = 5 - 1024 -6 = 5 -32 -6 = -27 -6 = 4,5

Da u= - 37 6 < 0 ist u= 4,5 die einzige Lösung.

Mittelwerte

Beispiel:

Bestimme den Mittelwert von: 500cm; 300cm; 1100cm; 400cm; 200cm; 500cm

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Um den Mittelwert zu ermitteln, müssen wir zuerst alle Werte addieren:

500cm + 300cm + 1100cm + 400cm + 200cm + 500cm = 3000cm

... und dann diese Summe durch die Anzahl der Werte, also hier 6, teilen:

Mittelwert m = 3000 6 cm = 500cm

uneigentliche Integrale

Beispiel:

Der Graph der Funktion f mit f(x)= 1 x -3 schließt mit der x-Achse, der Geraden x= 19 und der Geraden x=3 eine nach oben bzw. unten offene Fläche ein.
Untersuche, ob der Flächeninhalt endlich ist und bestimme in diesem Fall diesen Flächeninhalt.


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A(u)= u 19 1 x -3 x
= u 19 ( x -3 ) - 1 2 x

= [ 2 ( x -3 ) 1 2 ] u 19

= [ 2 x -3 ] u 19

= 2 19 -3 -2 u -3

= 2 16 -2 u -3

= 24 -2 u -3

= 8 -2 u -3

Für u → 3 (u>3, also von rechts) gilt: A(u) = -2 u -3 +8 0 +8 = 8 ≈ 8

Für den Flächeninhalt (immer positiv) gilt also I = 8

Maximaler Bestand rückwärts

Beispiel:

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Die Funktion f mit f(t)= 2 sin( 1 2 π t ) beschreibt die Geschwindigkeit eines Fahrstuhls in einem Wolkenkratzer (f(t) in m/s, t in Sekunden nach Beobachtungsbeginn). Dabei stehen positive Werte für Geschwindigkeiten nach oben, negative für Geschwindigkeiten nach unten. Ihr Graph ist rechts abgebildet. Die maximale Höhe des Fahrstuhls beträgt im abgebildeten Zeitraum 60 m. Bestimme die Höhe des Fahrstuhls zu Beobachtungsbeginn.

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Der maximale Bestand (Höhe des Fahrstuhls) wird zu dem Zeitpunkt erreicht, an dem die Änderungsrate vom Positiven ins Negative wechselt, also wenn die Zunahme in eine Abnahme übergeht.
Wir suchen also eine Nullstelle von f mit Vorzeichenwechsel + nach -.

Wir wissen, dass bei der Sinus-Funktion die fallende Nullstelle nach einer halben Periode ist.
Die Periode von f ist p = 2π 1 2 π = 4. Somit ist die fallende Nullstelle nach einer halben Periode bei t = 2.

Da beim Sinus die Teilflächen über und unter der x-Achse gleich groß sind, wird dieser maximale Bestand zwar noch zu anderen Zeitpunkten erreicht, aber nie übertroffen.

Wir wissen nun, dass zum Zeitpunkt t = 2 der Bestand (Höhe des Fahrstuhls) maximal ist.
Über die Fläche unter der Kurve können wir den gesamten Zuwachs bis zu diesem Zeitpunkt berechnen:

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I = 0 2 2 sin( 1 2 π t ) t

= [ - 2 1,5708 cos( 1 2 π t ) ] 0 2

= - 2 1,5708 cos( 1 2 π · 2 ) + 2 1,5708 cos( 1 2 π · 0)

= - 2 1,5708 cos(π) + 2 1,5708 cos(0)

= - 2 1,5708 ( -1 ) + 2 1,5708 1

= 1,2732 +1,2732

= 2,5465


≈ 2,546

Der Zuwachs von Beginn bis zum Zeitpunkts des maximalen Bestands beträgt somit 2,546 m

Wenn der maximale Bestand (Höhe des Fahrstuhls) aber 60 m ist müssen ja zu Beginn bereits 60 m - 2,546 m ≈ 57,454 m vorhanden gewesen sein.

Der Anfangs-Höhe des Fahrstuhls betrug demnach B0 = 57,454 m.

minimaler + maximaler Bestand (2 Kurven)

Beispiel:

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Ein Wassertank hat einen Zu- und einen Abfluss. In der Abbildung zeigt der blaue Graph die momentane Zuflussrate in Liter pro Minute, der rote Graph die momentane Abflussrate (Liter pro Minute). Die x-Achse zeigt die Zeit in Minuten nach Beobachtungsbeginn. Betrachtet wird nur der Zeitraum zwischen 0 und 10 Minuten nach Beobachtungsbeginn.
  1. Der geringste Inhalt an Litern Wasser im abgebildeten Zeitraum sind ca. 17,8. Bestimme den Inhalt des Tanks in Litern Wasser bei Beobachtungsbeginn.
  2. Nach wie vielen Minuten ist am meisten Wasser im Tank?

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Man erkennt schnell, dass von 0 bis 1 die Zuflussrate über der Abflussrate liegt, so dass hier das Wasservolumen zunimmt.

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Von 1 bis 9 liegt dann die Abflussrate über der Zuflussrate, so dass hier das Wasservolumen abnimmt.

Von 9 bis 10 liegt dann wieder die Zuflussrate über der Abflussrate, so dass hier das Wasservolumen wieder zunimmt.

Die Werte der Zunahme (bzw. Abnahme) kann man an der Fläche zwischen den Kurven abzählen:
von 0 bis 1: ca. 0.5 Liter
von 1 bis 9: ca. -10.7 Liter

von 9 bis 10: ca. 0.5 Liter

  1. Anfangsbestand

    Da das Wasservolumen zwischen t = 0 und seinem Tiefstand bei t = 9 (bevor es danach wieder zunimmt) erst 0.5 Liter zu- und dann wieder 10.7 Liter abgenommen hat, also insgesamt um |0.5-10.7| = 10.2 Liter weniger wurde, muss es beim Beobachtungsbeginn t = 0 bereits 17.8+10.2 = 28 Liter betragen haben.

  2. Zeitpunkt des größten Bestands

    Nachdem das Wasservolumen zwischen t = 0 und t = 1 zugenommen hat, ist die Abnahme zwischen t = 1 und t = 9 jedoch größer als der Zuwachs zwischen t = 9 und t = 10, so dass der Höchststand von t = 1 nicht wieder erreicht wird.
    Somit wird das Wasservolumen bei t = 1 min maximal.