"Dieser Schulcampus wird bundesweit Vorbild sein" (Annette Schavan, 15.11.2008)

Mit viel Prominenz wurden am Samstagvormittag die Neubauten auf dem Gelände von WG und PG offiziell eingeweiht. Anschließend konnte bei wunderschönem Herbstwetter Mensa, Lernbereich und Mediothek besichtigt werden und beim Tag der offenen Tür Einblicke in die pädagogische Umsetzung der Ganztages-Schule gewonnen werden.

Den Auftakt der Eröffnungsveranstaltung machte die Dixieland-Jazzband des Wieland-Gymnasiums mit dem "mission impossible theme".
Mit interessanten Soli und heißen Rhythmen stimmten sie auf die prominent und zahlreich besuchte Veranstaltung in der neuen PG-Halle ein. [br][br][br]
In herzerfrischender Art wurde die Begrüßung der zahlreich erschienenen Ehrengäste durch einen sehr gelungenen Auftritt der Theater-AG unserer Schule übernommen. Vier sporttreibende Schüler unterhielten sich dabei aus den entlegensten Ecken der Sporthalle über prominente Besucher wie Bürgermeister, Landrat, Schulleiter, Bildungsministerin, etc. und deren Bezug zu den neuen Bildungsstätten und zu Bildung allgemein.
Weiter ging's mit unserem Oberstufenchor, der - passend zur recht üppigen Gesamtsumme der Baumaßnahmen - "money, money, money" von Abba vortrug.
In einem von Jojo Riedel (2. von links) moderierten Gespräch unterhielten sich dann OB Fettback (ganz links) mit den beiden Schulleitern Herrn Schott vom WG (2. von rechts) und Herrn Hummler.

Dabei schlüsselte OB Fettback erst einmal die Gesamtsumme von 18,5 Millionen € Baukosten für die neuen Gebäude auf dem Schulgelände auf: Den größten Teil mit 8,6 Mill. trägt der Bund mit seinem IZBB-Förderprogramm (Investition in Zukunft von Bildung und Betreuung). Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich bisher mit lediglich 0,3 Millionen. Die Stadt hofft aber, dass sich die Landeszuschüsse noch auf 1,9 Millionen erhöhen, so dass für die Stadt Biberach als Bauträger noch ca. 8 Millionen zu stemmen wären.
Das wäre aber "gut angelegtes Geld für junge Menschen" betonte Herr Fettback. Dies unterstreiche Biberachs klares Bekenntnis zur Bildung. Er sprach von einer Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Unser Schulleiter Herr Hummler (rechts) betonte, dass der Wechsel von der Halbtagesschule zur Ganztagesschule nicht Folge der neuen Gebäude sei, sondern, dass durch die Wochenstundenerhöhung im 8-jährigen Gymnasium (G8) eine Halbtagesschule gar nicht mehr möglich sei. Die neuen Räumlichkeiten wurden gebraucht um die Rahmenbedingungen den neuen Anforderungen anzupassen.
Er legte Wert darauf, dass von Anfang an Schüler und Eltern in den Entwicklungsprozess eines pädagogischen Ganztageskonzepts mit eingebunden wurden.
Herr Hummler bedankte sich bei der Stadt, dass auch für Lehrer - durch mehrere kleinere Lehrerzimmer - deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen geschaffen wurden.
Leider könne er solchen Dank nicht dem Land Baden-Württemberg aussprechen, das die enorme Mehrarbeit vieler Kollegen, die mit dieser Umgestaltung verbunden war, nicht durch Stundenermäßigungen auffing, so dass alle Arbeit additiv zum normalen Unterrichtsalltag dazukam.
Herr Schott vom WG erklärte den Anwesenden welche Möglichkeiten Schüler in den neu geschaffen A-Stunden (WG) bzw. EVA-Stunden(PG) haben. In diesen 3 Wochenstunden stehen den Schülern nicht nur die Mediothek und der Lernbereich für eigenständiges Arbeiten wie Hausaufgaben und Klassenarbeitsvorbereitungen zur Verfügung, sondern sie können vielfältige Angebote wahrnehmen. (siehe im Hauptmenu "AGs EVA Projekte")

Als Geschenk an die Schulen brachte OB Fettbach den beiden Schulen ein neues Rednerpult mit, ...
... das Bundesbildungsministerin Anette Schavan einweihen durfte.
Die Ministerin sprach von einem sehr guten Tag für Bildung in Biberach. Sie betonte, dass hier nicht nur neue Gebäude entstanden seien, sondern ein neues Schulkonzept, eine neue Lernkultur. Mit der Verbindung von Schule mit der Lebenswelt der Schüler steigere man die Attraktivität von Bildung.
Sie verteidigte das sehr umstrittene Windhundprinzip bei der Vergabe der IZBB-Fördermittel, also dem Grundsatz, dass wer zuerst seinen Antrag einreicht, auch zuerst zum Zuge kommt. Eine zentralistische Entscheidung welche Projekte mehr und welche weniger förderungswürdig seien, mache keinen Sinn, weil neue Konzeptionen immer vor Ort entschieden werden müssen.
Frau Schavan schrieb unserem neuen Schulgelände eine Vorreiterrolle zu ("Dieser Schulcampus wird bundesweit Vorbild sein") und prophezeite drastische Veränderung hin zu "blühenden Bildungslandschaften".

Sie verteidigte das von ihr als damalige Kultusministerin Baden-Württembergs initiierte G8, unterstrich dabei aber auch die Notwendigkeit bildungspolitischen Auseinandersetzungen: "Gute Bildungpolitik lebt von heftigen Bildungsdebatten. Über Bildung streiten ist der beste Streit, der gestritten werden kann."

Zum Schluss versprach sie, in 2-3 Jahren wiederzukommen, um zu schauen wie sich Bildung hier entwickelt habe.

Nach kleinen Neckereien und schwarz-roten Farbenspielchen überreichte Biberachs Oberbürgermeister Thomas Fettback (SPD) ...
... der CDU-Ministerin ein Exemplar der druckfrischen Hochglanzbroschüre über den Biberacher Schulcampus und die zugehörigen pädagogischen Konzeptionen.
Nach einem kleinen Interview mit dem bereits "etwas älteren" 13-Klässler Klaus-Peter Laub, der sich ebenfalls sehr über die neuen Möglichkeiten freute, dürfte noch mal unser Oberstufenchor ran.
Der Architekt der neuen Gebäude Herr Mann zeigte in schönen Fotos die einzelnen Bauprojekte und erklärte dabei einige funktionale und konzeptionelle Überlegungen. So zeigte er sich zum Beispiel sehr erfreut darüber, dass die Schulen der "integrativen Lösung" bei der Mediothek ( - in den alten Räumen des Erweiterungsbaus des WGs genau zwischen den beiden Lernbereichen -) zustimmten, obwohl dadurch in der Bauphase sicherlich mehr Baulärm ertragen werden musste, als bei einer anderen Lösung.
Dann übergab er "schweren Herzens" die Schlüssel OB Thomas Fettback als Vertreter des Bauherrn, der Stadt Biberach, der sie gleich an die beiden Schulleiter Herr Hummler und Herr Schott weitergab.
Zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung gab es noch einen kleinen Auftritt der Theater-AG des WG.


Anschließend fand von 12-16 Uhr an beiden Schulen ein Tag der offenen Tür statt.

"Dieser Schulcampus wird bundesweit Vorbild sein" (Annette Schavan, 15.11.2008) Tag der offenen Tür am 15. November 2008
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