Schulchor bittet um Frieden

Das traditionelle Adventskonzert des PG hat am Abend des zweiten Adventsonntags wieder für gefüllte Kirchenbänke in St. Josef in Birkendorf gesorgt. Anders als die Jahre zuvor wurde kein Querschnitt durch viele Musik-Arbeitsgemeinschaften am PG mit weihnachtlichem Programm geboten; stattdessen stand ganz bewusst ein Werk eines Komponisten im Zentrum.
So konnten sich die Zuhörer ganz auf die Darbietungen des Chores der Klassen 5 und 6 und des Schulchores konzentrieren, der von einem Bläserensemble mit Pauken und E-Piano bzw. von der Orgel begleitet begleitet wurde.
Sicher haben einige Zuhörer beim Blick auf das Programm die gewohnte vorweihnachtliche Stimmung vermisst, die ihnen sonst in den Adventskonzerten des PG immer zu vermitteln versucht wurde. Die Friedensbotschaft des Weihnachtsevangeliums leitete die Organisatoren bei der Gestaltung dieses Adventskonzerts an. Die ‚Mass for Peace‘ des walisischen Komponisten Karl Jenkins hat vordergründig nichts mit Weihnachten zu tun, doch stellt sie eine eindrucksvolle Mahnung dar, sich immer wieder auf die Friedensutopie des Weihnachtsevangeliums zu besinnen.
Die beiden verantwortlichen Musiklehrer des PG, Christine Wetzel und Thomas Dilger, schreiben im Programmheft: "In diesem Jahr rücken uns Kriege auf eine Weise nahe, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben: Der Konflikt in der Ukraine betrifft uns Europäer unmittelbar, die Gräuel und humanitären Katastrophen in Syrien und im Irak stellen eine Herausforderung an unsere Mitmenschlichkeit dar und nicht zuletzt fallen in dieses Jahr die Jahrestage beider Weltkriege des letzten Jahrhunderts."
Der Komponist der ‚Mass for Peace‘, Karl Jenkins, (Jahrgang 1944) versucht seit den 1990er Jahre, Rock, Jazz, ethnische und westlich klassische (Chor)musik miteinander zu verbinden. Die ‚Mass for Peace‘ entstand 1999 als Auftragswerk der ‚Royal Armouries‘, des Waffen- und Kriegsgerätemuseums Großbritanniens, anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten. Es war speziell den Opfern des Kosovokriegs gewidmet. Grundlage des Werkes sind Teile des Messordinariums: ‚Kyrie‘, ‚Sanctus‘, ‚Benedictus‘ und ‚Agnus Dei‘.
Die beiden Chöre und die Instrumentalisten des PG meisterten die Herausforderung mit Bravour. Unter dem fast auswendigen Dirigat von Christine Wetzel und begleitet von Thomas Dilger am E-Piano gelangen schwierigste Intervallsprünge und exakte Einsätze in einem ausgewogenen Chorklang. Die eindringliche Botschaft dieses Werks ergriff die Zuhörer ebenso wie Mendelssohns „Verleih uns Frieden“, bei dem die zahlreichen Männerstimmen den klangschönen Beginn gestalteten.
Die Schulleiterin des PG, Sabine Imlau, nahm in ihrer Dankesrede aktuellen Bezug auf die Friedensbotschaft und griff den einleitenden Gedanken der Pastoralreferentin Stefanie Brüggemann wieder auf, wonach eine eindringliche musikalische Gestaltung beim Zuhörer nachhaltige Bilder entstehen lässt. Imlaus herzlicher Dank galt allen Beteiligten, insbesondere den musikalisch verantwortlichen Lehrern, den Schülerinnen Carina Lebherz und Kathrin Steinhauser, die auf der Chorfreizeit die Stimmbildung übernommen hatten, dem Neuntklässler Daniel Klessinger, der das Plakat und die Programmhefte entworfen hatte, sowie dem Organisten Ludwig Kibler, einem ehemaligen PG-Schüler.

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