Endlich Besuch aus Valence!

Im Mai fand der Gegenbesuch des Valence-Austausches der J1 in Biberach statt, wo die französischen Gäste und auch ihre Gastgeber ein umfangreiches Programm erwartete.

Nach einem Wochenende in den Gastfamilien begann das gemeinsame Programm am Montagmorgen mit der Begrüßung durch unsere Schulleiterin Frau Imlau und einem kleinen Umtrunk mit schwäbischen Butterbrezeln. Anschließend hatten die französischen Schüler die Gelegenheit, den Unterrichtsalltag der deutschen Schüler kennenzulernen, indem sie ihre Austauschpartner begleiteten. Am Nachmittag erkundeten die französischen Schüler bei einer leider verregneten Stadtführung dann noch Biberach.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen des Federseerieds. Glücklicherweise spielte das Wetter ab diesem Tag mit, so dass das Programm rund um den Federsee wie geplant stattfinden konnte. Allerdings war hierbei die Aufnahmekapazität der französischen Schüler irgendwann verständlicherweise erschöpft. Besonders beeindruckt hat die Gäste dagegen der großzügige Empfang bei der Firma Liebherr, die im Anschluss an die Firmenpräsentation noch extra Informationen zum Aspekt der Nachhaltigkeit am Beispiel des Energiemanagements für uns zusammengestellt hatte. Auch die anschließende Werksführung wurde mit Interesse verfolgt.

Um die Aufnahmekapazität der französischen Gäste bezüglich der deutschen Sprache nicht wieder überzustrapazieren, gab es im Anschluss eine lange Mittagspause, da uns am Nachmittag ein besonderes Privileg zu Teil wurde: Herr Geyer hatte seinen Vater – Wilhelm Geyer, Jahrgang 1929 – für uns gebeten, als Zeitzeuge über die Beziehungen der Familie Geyer zur Weißen Rose und von seinen eigenen Erlebnissen im Dritten Reich zu berichten. Alle, die dem Bericht folgen konnten, waren sichtlich berührt, für die französischen Schüler war es aber natürlich wieder etwas schwierig, obwohl sie sehr aufmerksam waren und sich alle Mühe gaben.

Am Donnerstag stand ein gemeinsamer Ausflug in die Landeshauptstadt Stuttgart auf dem Programm. Vom Fernsehturm bot sich uns eine tolle Sicht auf die Stadt mit ihrer Kessellage und prägende Landschaften Baden-Württembergs, v.a. auf die Schwäbische Alb. Anschließend statteten wir dem Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart einen Besuch ab, wo uns Herr Kapp in die Besonderheiten des Stuttgarter Stadtklimas einführte. Die Mittagspause zur freien Verfügung erwies sich als deutlich zu kurz, weil die Zeit nicht reichte, um etwas von Stuttgart zu sehen und zu shoppen. Letzteres wurde dabei (zumindest von ein paar Französinnen) offensichtlich bevorzugt. Der Tag klang mit einer Führung im Turmforum aus, wo wir uns über Stuttgart 21 informierten. Dabei kamen die französischen Gäste zum ersten Mal in den Genuss einer französischen Führung. In einem vollgestopften Zug Richtung Biberach konnte sich dann jeder noch sein eigenes Bild von der Deutschen Bahn machen.

Am Freitag wurde nochmal hospitiert, anschließend wurden die Austauschteilnehmer im Rathaus empfangen. Trotz der vielen schulischen Programmpunkte fanden die deutschen Schüler noch Zeit für weitere Unternehmungen mit ihren Gästen, so waren viele beispielsweise in Ulm, bevor am Abend noch gemeinsam im Aufenthaltsraum des PGs Pizza gegessen wurde. Mit einem Besuch der Bodenseewasser auf dem Sipplinger Berg wurde der letzte Tag des Austausches eingeläutet. Vor der Wallfahrtskirche Birnau gingen die Pizzareste vom Vorabend weg wie warme Semmeln. Trotzdem blieb noch Zeit für einen Blick auf den barocken Protz in der Kirche. Auch das weitere Programm war eher erholsam: Mittagspause in Meersburg, Schifffahrt nach Friedrichshafen mit herrlichem Alpenblick und Sonnenbrandgefahr! Dort erwartete uns zu guter Letzt das Zeppelinmuseum (mit leider nicht ganz so gelungenen Führungen)…

Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Hier hatten die französischen Lehrer einige Mühe, ihre Schüler in den Bus zu lotsen. Als sie dann schließlich saßen, wurde ihnen von den deutschen Schülern noch ein Ständchen gesungen: „Und darum sagen wir – Auf Wiedersehen – Die Zeit mit euch – War wunderschön – Wir wollen keine Tränen sehn –  Es ist wohl besser jetzt zu gehen – Schönen Tag und auf Wiedersehen!“ So gehen wir mal davon aus, dass nach insgesamt 20 Tagen Austausch, einige neue deutsch-französische Bande geknüpft wurden. Hoffen wir, dass der Austausch am Beginn einer langen Reihe weiterer Austausche mit dem Lycée Camille Vernet steht – nächstes Schuljahr klappt es auf jeden Fall wieder!


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